Im eigenen Milchviehbetrieb Verbesserungen vorzunehmen und damit Kosten zu senken, gewinnt langfristig an Bedeutung. Preis-Durststrecken, wie wir sie seit Monaten erleben, wird es in Zukunft immer wieder geben; danach sieht es zumindest derzeit aus. Die Frage wird dann sein, wer in Hochpreisphasen Reserven angelegt hat und seine Kosten bei guter Tierleistung insgesamt gering halten kann. Ein wichtiger Kostenblock sind in vielen Milchviehbetrieben die Kosten, die durch eine verminderte Leistung sowie den früheren Abgang von Tieren in Folge von Krankheiten entstehen. Diese kommen in der Größenordnung oft noch vor den direkten Tierarzt- und Medikamentengebühren. Je größer der Betrieb ist, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten und desto systematischer muss bei der Kontrolle und Behandlung der Tiere vorgegangen werden. Hilfreich ist hier eine Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB): In festen Abständen kommt der Tierarzt in den Betrieb, schaut sich die Kühe an, berät und behandelt Tiere. Wichtig ist, dass der Tierarzt den gesamten Bestand im Blick hat, und zwar von der Haltung über die Fütterung und Fruchtbarkeit bis zur Tiergesundheit. Der bestandsbetreuende Tierarzt wertet betriebliche Daten aus, zum Beispiel die Ergebnisse der Milchkontrolle, und gibt strategische Hinweise für das Management und Tipps bei Einzelproblemen. Gemeinsam wird vorher für wichtige Punkte – wie zum Beispiel die Zwischenkalbezeit – der Ist-Wert festgestellt und ein Ziel festgelegt, an dem zusammen gearbeitet wird. Zunächst entstehen für die Bestandsbetreuung möglicherweise mehr Kosten, langfristig sinken die Krankheitskosten jedoch und man kommt zudem gemeinsam schneller ans Ziel. Marion Adams