Anwendungsbedingungen für Herbizide im Getreide

In den letzten Tagen stiegen die Temperaturen kontinuierlich an; in den Nächten ist es zu Bodenfrost gekommen. Bei Nachtfrost ist Vorsicht mit Herbiziden angesagt. Typisch für die Jahreszeit sind die zum Teil sehr großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Sie können bei den Pflanzen Stress auslösen. Als Garant für gute Wirkungsgrade bei Herbiziden gilt eine hohe Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent. 
Das Tagesmittel der relativen Luftfeuchte lässt im ersten Moment günstig Bedingungen für den Einsatz von Herbiziden erscheinen. Betrachtet man sich die Werte am Mittag, sind aber oft eher ungünstige Voraussetzungen gegeben. Lediglich morgens oder am frühen Abend ergeben sich kurze Zeitfenster, die hohe Luftfeuchtigkeiten versprechen. Tendenziell verspricht die Wettervorhersage in den nächsten Tagen relativ stabile Werte.
Ein weiteres Werkzeug, um einen optimalen Herbizidtermin zu ermitteln, stellt das DWD-Model zur PSM-Verflüchtigung dar. Betrachtet man sich hierzu die Werte, so sind ebenfalls vor allem die Mittagsstunden sehr kritisch. So können in Abhängigkeit vom Wetter je nach Standort und Tageszeit die Raten momentan bis zu 35Prozent betragen. Auch hieraus lässt sich ableiten, dass die Herbizidbehandlungen am Morgen oder am Abend durchzuführen sind.
Wenn Gräserbehandlung jetzt durchgeführt werden müssen, sollte man bei stark bestocktem Ackerfuchsschwanz oder Windhalm über eine Solo-Anwendung von Atlantis, Axial, Traxos oder Sword nachdenken, um möglichst hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Der Schwerpunkt der Anwendung sollte möglichst in die Abend- oder Morgenstunden gelegt werden. Die Morgenstunden sind meist durch lange Tauphasen geprägt. Die Bestände sollten aber abgetrocknet sein, bevor man eine Applikation durchführt. Dadurch verkürzt sich nochmals das Ausbringungszeitfenster. Die günstigsten Bedingungen sind derzeit am Abend gegeben.  
LLH, Beratungs-Info