Die Aujeszkysche Krankheit (AK) ist kürzlich in Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Niedersachsen nachgewiesen worden. Bei einem erlegten Wildschwein fanden sich Antikörper des Virus. Das teilt der Deutsche Jagdverband (DJV) in Berlin mit.
Zu Beginn der Drückjagdsaison nimmt dies der Verband zum Anlass, Jäger auf das Risiko der Ansteckung ihrer Jagdhunde aufmerksam zu machen. Bei der Viruserkrankung reicht der Kontakt zu Speichel oder Blut eines infizierten Wildschweins aus. Die AK ist meldepflichtig. Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind Hausschweine in Deutschland seit 2003 frei von der AK. Jedoch sei im Vorjahr bei 41 erlegten Wildschweinen aus Gebieten im Raum Hannover die AK serologisch nachgewiesen worden. Nach der Infektion breitet sich das Virus im Körper über die Blut- und Lymphgefäße und Nervenbahnen aus. Frischlinge verenden nach wenigen Tagen. Manche ausgewachsenen Wildschweine überleben die Krankheit. Die Ansteckung erfolgt über Kontakt mit erkranktem Wild oder über die Nahrung. Hunde infizieren sich vor allem über die Maul- und Nasenschleimhäute. Für Gesellschaftsjagden rät der DJV:
Symptome wie Ablehnen von Futter, Erbrechen, Wesensveränderung, Juckreiz an Ohren und Nase sowie Lähmungserscheinungen können auf eine Infektion des Jagdhundes mit der AK deuten. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis neun Tagen. Für den Menschen ist die AK ungefährlich. Wer als Jäger auch Landwirt ist und Schweine hält, sollte darauf achten, Hygienemaßnahmen einzuhalten, und nicht mit der Jagdbekleidung in den Stall gehen.
LW – LW 48/2015