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Jakobimarkt in Ulrichstein mit vielfältiger Bezirkstierschau

Engagierte Züchterfamilien ausgezeichnet

Im Rahmen des 673. Jakobimarktes hatte die Stadt Ulrichstein wieder zur damit in zweijährigem Rhythmus verbundenen Bezirkstierschau eingeladen. Zur Eröffnung begrüßte Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann die Beschicker der Schau mit ihren Tieren und die Zuschauer. Die Eröffnungsrede war verbunden mit einem starken Plädoyer für die heimische Landwirtschaft mit ihren erbrachten Leistungen.

Felix Weinfurtner von der EMG GbR aus Engelrod erhielt für die Präsentation der besten Holstein-Kuh der Schau, der rotbunten Paula, die bronzene Preismünze des Landesbetriebes Landwirtschaft. Foto: Reiner Männl, LLH Alsfeld

Für die Rasse Fleckvieh wurde ein Richtwettbewerb ausgetragen. Weitere Milchrinderrassen wurden im Ring vorgestellt und von Jost Grünhaupt wie auch die vertretenen Fleischrinderrassen entsprechend kommentiert. Für die jüngeren Teilnehmer der Tierschau wurde ein Kälbervorführwettbewerb und auch erstmals in Ulrichstein ein Vorführwettbewerb für Jungrinder ausgetragen. Auch Ziegen wurden präsentiert, nämlich eine Gruppe Burenziegen von der Familie Krieger aus Ulrichstein.

Bei der Rasse Fleckvieh wurde die Rangierung und fachkundige Kommentierung für die Altersklassen jung (1 und 2 Kalbungen) und alt (drei und mehr Kalbungen) von Preisrichter Moritz Schäfer vorgenommen, der aus Oberzent-Airlenbach angereist war.

Bei den jungen Kühen war der Betrieb Habermehl, Lauterbach-Allmenrod, mit der Dell-Tochter Tueley erfolgreich, die auch mit einem hervorragenden Euter überzeugen konnte. Folgerichtig errang sie ebenfalls den Titel der Eutersiegerin bei den jungen Kühen. Für diese gelungene Präsentation wurde der Betrieb mit der Bronzemedaille des Bundesverbandes Rind und Schwein ausgezeichnet. Reservesiegerin bei den jungen Kühen wurde die Millenium-Tochter Mette von Paul Wies, Freiensteinau/Ober-Moos.

Die Siegerkuh alt kam ebenfalls aus dem Betrieb Wies mit der ältesten Kuh der Konkurrenz, der Waldbrand-Tochter Marie, die bereits zehn Abkalbungen aufzuweisen hatte. Den Reservesieg errang Isette vom Vererber Hutera aus dem Betrieb Habermehl, die in Punkto Euterqualität die Nase vorn hatte und als Eutersiegerin alt ausgewählt wurde. Bei den anschließend vorgestellten Betriebssammlungen konnte der Betrieb Wies knapp den Siegertitel vor dem ebenfalls überzeugenden Trio aus dem Betrieb Habermehl erringen. Dieser Erfolg brachte der Familie Wies die LLH-Preismünze in Bronze ein.

Ein weiterer Ehrenpreis, eine Glas­trophäe, gestiftet vom Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich, wurde dem Betrieb Wies für die Präsentation einer Kuhfamilie mit Marie als Stammmutter und den zwei Nachkommen Mara und Mette zugesprochen.

Die Deutschen Holsteins waren mit einer Demonstrationsgruppe von Kühen aus den Betrieben von Jörg Dahmer, Grebenhain/Nösberts-Weidmoos und der EMG GbR aus Lautertal-Engelrod vertreten. Von der EMG GbR wurden auch weitere Milchrinder vorgeführt, nämlich Kühe der Rassen Jersey, Braunvieh, Gelbvieh und auch Pinzgauer der Zuchtrichtung Milch. Die rotbunte Paula, die bereits eine Lebensleistung von knapp 100 000 kg Milch erreicht hat, konnte voll und ganz überzeugen und die EMG GbR erhielt dafür einen Ehrenpreis des LLH, die bronzene Medaille, und auch einen Gutschein der Hochwald-Molkerei.

Das Rote Höhenvieh war dieses Mal mit Tieren aus dem Betrieb von Karl-Wilhelm Becker, Kirtorf-Lehrbach, und zwei Kälbern des Betriebes Krieger, Ulrichstein, vertreten. Karl-Wilhelm Becker hatte das Jungrind Heideblume angespannt und demonstrierte damit die ursprünglich dritte Nutzung dieser Rasse in der Vergangenheit.

Komplettiert wurde die Präsentation von verschiedenen Rinderrassen durch den amtierenden Hessen-Champion, der Bulle Jack der Rasse Fleckvieh-Simmental aus dem Betrieb von Markus Rahn, Ulrichstein-Bobenhausen, der an diesem Tag auch als Schätzbulle fungierte.

Der Kälbervorführwettbewerb wurde von den Zuschauern mit großem Interesse verfolgt. Den Siegertitel und den damit verbundenen Pokal sicherte sich Carla Stein aus Ulrichstein, den Pokal für den Reservesieg nahm Lotta Stein, ebenfalls aus Ulrichstein, entgegen. In der erstmals ausgetragenen Konkurrenz für Jungrindervorführer sicherte sich Tom Seipel aus Feldatal-Stumpertenrod den Siegertitel und den entsprechenden Pokal. Das beste Typrind, BT Michelle, wurde von der Zweitplatzierten des Wettbewerbes, Lara Weigel aus Alsfeld-Schwabenrod, geführt.

Reiner MännL; LLH – LW 31/2024