Bis vergangenes Jahr war Anfang Oktober ein fester Termin für die jährlich stattfindende Bundesfärsenweide auf dem Betrieb Heinz in Wehrda. Nach dem „Aus“ dieser Veranstaltung haben die hessischen Anguszüchter diesen Termin übernommen und ein eigenes Programm für diesen Tag erstellt. Die IG lud zur Jungzüchterschulung und zum Erfahrungsaustausch Mitglieder und Gäste auf den Hof der Familie Sippel nach Korbach-Helmscheid ein.
Über 40 Jungzüchter und Anguszüchter, sowie einige Gäste aus dem benachbarten Niedersachsen, hatten sich für das Programm angemeldet. Zunächst fand ein theoretischer Teil in der geschmückten Maschinenhalle der Familie Sippel statt. Als Fachreferenten hatte die IG die Sachbearbeiterin Ute Ermenraudt vom LLH und den hessischen Zuchtleiter Jost Grünhaupt eingeladen. Jost Grünhaupt referierte zu den Themen: Beurteilung einer Anguskuh und über verschiedene Stilrichtungen zum Fitten eines Angusrindes. Mit einer Bilderserie wurden die Ausführungen an Beispielen dargestellt.
Sicherer Umgang mit Tieren
Den zweiten Teil übernahm Ute Ermentraudt. Ihre umfangreiche Beamerpräsentation zu den Themen: Sicherer Umgang mit den Tieren, Transport sowie Anbinden im Anhänger und Tipps zum Führigmachen und zum Vorführen, zog die Zuhörer in ihren Bann. Nach der Mittagspause begann der praktische Teil der Schulung. Zunächst demonstrierte der Zuchtleiter anhand eines von ihm entwickelten Tierbeurteilungsbogen die Bewertung eines Tieres nach Typ, Bemuskelung und Skelett, wobei es bei diesen drei Hauptmerkmalen noch zu verschiedenen Bewertungen von Einzelmerkmalen kam. In der Summe ergaben dann die Einzelmerkmale die bekannte Notenskala bei Fleischrindern von 1 bis 9.
In zwei Gruppen wurde dann zum einen das Scheren eines Rindes für die Schau und zum anderen das richtige Vorführen im Ring demonstriert. Beim Scheren stellte sich schnell heraus, dass es verschiedene Stilrichtungen, gerade auch durch die unterschiedlichen Farbschläge schwarz und rot gibt. Zudem spielt die Jahreszeit und das dadurch sehr unterschiedlich vorhandene Haarkleid eine wesentliche Rolle. Auch beim Vorführen gaben die Profis entsprechende Tipps an die Jungzüchter weiter. Mit mehreren Tieren im bestens vorbereiteten Ring traute sich der ein oder andere Jungzüchter, dann schon selbst einmal die Zügel in die Hand zu nehmen. Ziel dieser Veranstaltung war, dem Züchternachwuchs den sicheren Umgang mit den Tieren näher zu bringen, sie in Sachen Tierbeurteilung zu schulen, mit dem Ziel weitere Anguszüchter für das regionale und überregionale Schaugeschehen begeistern zu können. Harald Krausmüller, ig