Anfang Juli veranstaltete das DLR Westpfalz zusammen mit dem Verein landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) Nord- und Westpfalz und dem Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau (KÖL) Rheinland-Pfalz einen Praxistreff zum Thema Legehennenfütterung. Insgesamt 16 Interessierte fanden sich am Samstag auf der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung in Münchweiler für den theoretischen Teil zu den Grundlagen der Legehennenfütterung ein. Der praktische Teil fand auf dem Demeter-Betrieb Goyert in Altleiningen statt.
Den Auftakt der Veranstaltung mit dem Titel „Legehennenfütterung – Kaufst du noch oder mischst du schon?“ machte Jochen Frickenhaus. Er ist Mitarbeiter des DLR Westpfalz und Ansprechpartner für die Futtermittelprüfringe (FPR) Pfalz-Rheinhessen und Birkenfeld-Hunsrück-Nahe und berichtete in seinem Vortrag über die Analyseergebnisse des Legehennenfutters, die innerhalb der letzten Jahre von den FPR untersucht wurden. Dabei werden vor allem die wichtigsten Parameter in der Legehennenfütterung wie Energie- und Rohproteingehalt, essentielle Aminosäuren sowie die Mineralstoffe Calcium und Phosphor berücksichtigt.
Bei hofeigener Mischung Untersuchung sinnvoll
Der Referent machte deutlich, dass gerade für Selbstmischer, die große Mengen hofeigenes Getreide einsetzen, eine Untersuchung der Einzelkomponenten sinnvoll ist. Von insgesamt 17 im Jahr 2021 untersuchten Winterweizen- und 25 Wintergerstenproben zeigten sich bei den Rohproteingehalten große Schwankungen. Auch die Gehalte der wertbestimmenden Aminosäuren lagen im Mittel aller Proben unter den Werten der DLG.
Stellt man als Legehennenhalter plötzlich abweichende verminderte Eiqualitäten fest, so kann die Untersuchung der Zukaufsfuttermittel in Erwägung gezogen werden. Sowohl im Bereich der Eiweißergänzerfuttermittel, als auch der Alleinfuttermittel wurden in den letzten Jahren gelegentlich Untergehalte festgestellt, die Auswirkungen auf die Eiqualität haben können. Daher betonte Frickenhaus, dass es sich durchaus lohnt, sowohl die einzelnen Futterkomponenten wie das Getreide, als auch Legehennenalleinfutter mindestens einmal im Jahr untersuchen zu lassen.
So lassen sich die Hennen bedarfsgerecht füttern und schlussendlich auch Futterkosten sparen. Mitglieder des Futtermittelprüfrings erhalten einen Rabatt auf die Untersuchungskosten.
Neben den Futtermitteluntersuchungen wurden in den Jahren 2021 und 2022 auch insgesamt 18 Proben von Hühnertrockenkot untersucht. Hier zeigte sich laut Frickenhaus im Mittel aller Proben, dass die nach Landesdüngeverordnung vorgeschriebenen Stickstoff- (5 Prozent) und Phosphor-Werte (4,13 Prozent) nicht erreicht werden. Jedoch war die Schwankungsbreite der Inhaltstoffe auch hier enorm.
Mit der Fragestellung, ob eine Phasenfütterung sein muss oder eine Universalfütterung ausreicht, befasste sich Matthias Heckmann, Legehennenhalter und Mitarbeiter des DLR Westpfalz. Als Einstieg in die Thematik beschrieb er zuerst die Grundlagen der Legehennenfütterung und die Besonderheiten des Verdauungssystems von Hühnern. Grundsätzlich gilt bei der Legehennenfütterung, dass der Nährstoffbedarf eines Huhns immer vom Haltungssystem, der Lebendmasse des Tieres und der Eimasse abhängt.
Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Nadine Ossowski, KÖL, und Samuel Albrecht, DLR – LW 30/2022