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Klarer Blick für die Zukunft

Zwei Hessen nahmen am 42. Top-Kurs teil

Mit dem selbst erstellten Leitspruch „Abenteuer Agrar – gemeinsam bewegen“ im Rücken absolvierten 24 junge Landwirte aus ganz Deutschland den Top-Kurs der Andreas-Hermes-Akademie. Der Hessische Bauernverband entsandte in diesem Jahr Mareike Heckel (24) und Anton Buckert (25) nach Bonn.

Mareike Heckel und Anton Buckert absolvierten in den letzten neun Wochen den Top-Kurs der Andreas-Hermes-Akademie und sind nun mit neuer Motivation wieder auf den elterlichen Betrieben angekommen. Foto: Andreas-Hermes-Akademie

In einem straffen, neunwöchigen Programm wurde die Persönlichkeit jedes Einzelnen herausgearbeitet. Die Teilnehmer lernten, sich bewusst wahrzunehmen und in diesem Bewusstsein die Landwirtschaft in Deutschland und der Welt zu verstehen. Das Ziel der jungen Landwirte ist es, das zukünftige Bild des Berufsstandes aktiv zu gestalten. Das Reizvolle an dem Kurs ist die Zusammensetzung mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Regionen mit verschiedenen Erfahrungen, Meinungen und Mentalitäten. Verbunden sind alle durch die gemeinsame Leidenschaft für die Landwirtschaft.

„Mein Blick auf die Welt und jeden Einzelnen wurde durch den Kurs stark geweitet“, bestätigt Anton Buckert aus Waldeck-Frankenberg. Der gelernte Landwirt ist seit dem abgeschlossenen Studium der Agrarwissenschaften auf dem elterlichen Milchviehbetrieb in Lichtenfels tätig. Neben 130 Milchkühen wird eine Biogasanlage bewirtschaftet. Buckert engagiert sich bereits ehrenamtlich im Ortsbeirat Fürstenberg und sitzt im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit des KBV Waldeck. „Ich habe viel über mich selbst gelernt. Wo stehe ich und wo will ich hin, was sind meine Ziele und wie kann ich sie erreichen? All das wurde mir in den vergangenen Wochen bewusster“, so Buckert. „Ich bin motiviert, was zu erreichen, die Zukunft der Landwirtschaft und den Wandel im Ganzen möchte ich gerne mitgestalten.“ Neben der Motivation und den vielen Eindrücken nimmt er einige neue Freundschaften zu Teilnehmern aus dem Kurs mit, zu denen der Kontakt bestehen bleiben soll.

Tiefgehende Gespräche und viele Denkanstöße

Mareike Heckel aus Rüdesheim am Rhein kommt von einem Betrieb mit 1 800 Mastschweinen und 300 ha Ackerbau. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften ist sie seit zwei Jahren fest im elterlichen Betrieb integriert. Die 24-jährige ist besonders inspiriert von den tiefgehenden Gesprächen der Teilnehmer untereinander. „Wir kamen aus den verschiedensten Ecken von Deutschland, aber wir alle hatten einen ähnlichen Hintergrund, ähnliche Probleme und standen an einem ähnlichen Punkt im Leben. Das hat die Gespräche so offen und ehrlich gemacht, wie ich es vorher noch nicht erlebt habe.“

Die Kunst, gute Gespräche zu führen

Viele Denkanstöße aus den letzten Tagen haben sie dazu motiviert, Sachen anzupacken und ihr „eigenes Ding“ zu machen. Auch die Kunst, gute Gespräche zu führen, haben die Teilnehmer in den neun Wochen gelernt. „Wir haben erfahren, wie man beim Zuhören mehr rauslesen kann um zu verstehen, wie sein Gegenüber tickt und wie man auf verschiedenen Ebenen sprechen kann, um seinem Gesprächspartner etwas mitzugeben.“ Auch sie möchte die neu entstanden Freundschaften aufrechterhalten und ist sich sicher, dass die Erlebnisse der letzten Wochen Spuren hinterlassen werden. „Für mich war der Top-Kurs ein Rund-um-Paket, das mich auf die künftigen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft vorbereitet“, fasst Heckel die letzten Wochen zusammen.

Exkursionen nach Berlin zur Grünen Woche, nach Brüssel, Rom und Marokko rundeten das Programm ab. Die vielen Gespräche mit Politikern, Verbandsvertretern und in der Gruppe vertieften das Bewusstsein, die Landwirtschaft in Deutschland und in der Welt zu verstehen. Dazu wurden die Themen Präsentieren, Moderieren und Öffentlichkeitsarbeit aufgegriffen.

LW – LW 11/2017