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Klimaschutz auf dem Acker

Eine angepasste Stickstoffdüngung verbessert die CO2-Bilanz

Bei der Produktion von Düngemitteln entstehen unmittelbar CO2-Emissionen. Dabei unterscheidet sich die CO2-Bilanz der einzelnen Dünger erheblich. Insbesondere europäische Produzenten bieten Dünger mit einem reduzierten CO2-Fußabdruck an. Des Weiteren können auf dem Feld Treibhausgasemissionen durch Umwandlungsprozesse im Boden entstehen. Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.

Teilflächenspezifische Düngung mit einem N-Sensor. Foto: Tabet

Die Stickstoffeffizienz einer Düngemaßnahme lässt sich durch technische Lösungen wie die Bestimmung des Stickstoffstatus der Pflanzen und durch teilflächenspezifische Düngestrategien verbessern. Zusätzlich bieten Dünger mit Nitrifikationsinhibitoren die Möglichkeit, das Verlustpotenzial zu senken. So können Lebensmittel mit einem möglichst geringen CO2-Fußabdruck produziert werden.

Stickstoff effizient einsetzen

Treibhausgase auf dem Acker entstehen zum einen durch den Energieverbrauch bei Feldarbeiten und den Transport. Diese können durch die Nutzung von regenerativen Energien reduziert werden.

Zum anderen verursachen Umsetzungsprozesse des Stickstoffs im Boden zusätzliche Emissionen. Diese können verringert werden, indem die N-Nutzungs-Effizienz der Pflanzen durch verschiedenste Maßnahmen erhöht wird. Im optimalen Fall sollten 75 bis 90 Prozent des aufgebrachten Stickstoffs mit der Ernte abgefahren werden.

Eine Abfuhr über 90 Prozent des aufgebrachten Stickstoffs hört sich zunächst zwar gut an, langfristig leidet jedoch unter dieser überdurchschnittlichen Abfuhr die Bodenfruchtbarkeit. Dadurch kommt es zum Humusabbau im Boden.

Schwefel verbessert die N-Effizienz

Eine ausgewogene Versorgung mit allen Nährstoffen sichert den Ertrag und die Qualität. Insbesondere Schwefel hat einen entscheidenden Einfluss auf die N-Effizienz. Ein Kilogramm Schwefel je Hektar im Mangel kann die Aufnahme von 10 bis 15 kg Stickstoff blockieren. Schwefel verbessert somit Ertrag, Proteingehalt und -qualität. Dass Stickstoff nur nach Bedarf gedüngt werden soll, versteht sich von selbst und ist gesetzlich vorgeschrieben.

Neben der reinen Bedarfsplanung vor der ersten Düngung sollten Landwirte den N-Bedarf auch während der Vegetation überprüfen, denn die klimatischen Bedingungen haben einen hohen Einfluss auf die Höhe des Bedarfs. Mit digitalen Helfern wie einem N-Tester kann die Düngung über die Vegetation hinweg eng am Pflanzenbedarf gehalten werden.

Die teilflächenspezifische Düngung bietet Vorteile

Eine weitere Maßnahme, mit der sich die N-Effizienz deutlich verbessern lässt, ist die teilflächenspezifische Ausbringung des Düngers. Dazu sind verschiedene Sensorsysteme auf dem Markt, welche die N-Aufnahme des Bestandes während der Überfahrt messen und die Düngermenge direkt anpassen.

Auswertungen von mit einem N-Sensor gedüngten Flächen haben ergeben, dass Stickstoff-Einsparungen von bis zu 14 Prozent sowie Ertragserhöhungen von 3 bis 7 Prozent, möglich sind (Quelle: Yara). Darüber hinaus wird Lager vermieden und die Ernte erleichtert. Neben den Sensorsystemen gibt es Programme, die Applikationskarten mithilfe von Satellitendaten erstellen.

SKW Piesteritz GmbH, LAD – LW 41/2024