Das Unternehmen Hochwald-Foods GmbH baut am Standort in Hünfeld eine neue Anlage zur Entmineralisierung und Trocknung von Molke, die Anfang 2015 in Betrieb gehen soll. Es ist laut Dr. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender der Geschäftsführung, die mit 60 Mio. Euro größte Investition in der über 80-jährigen Firmengeschichte.
Weitere 30 Mio. Euro für ein neues Klärwerk finanziert die Stadt Hünfeld vor, wurde erläutert. Sichtlich erfreut äußerten sich beim Spatenstich Verantwortliche und Gäste über die Investition. In der inzwischen erweiterten Molkerei Hünfeld sollen dann jährlich 400 Mio. kg Milch zu Käseprodukten verarbeitet werden. Die Molke wird in dem nun entstehenden Werk zu Pulver weiterverarbeitet. Abnehmer für dieses ist das Milupa-Werk in Fulda, wodurch sich kurze Wege und Nachhaltigkeit ergeben sollen. Mit dem Hersteller von Baby- und Kindernahrung wurde ein langfristiger Vertrag geschlossen, so wird durch die Zusammenarbeit das Segment Ingredients der Hochwald-Gruppe gestärkt und strategisch weiter ausgebaut.
Höhere Wertschöpfung erzielen
In dem zukünftigen Trockenwerk werden laut Geschäftsführung 30 neue Arbeitsplätze sowie weitere 20 bis 30 in der Käseproduktion entstehen. Durch die Investition sieht Dr. Engel sowohl eine Stärkung des Standortes Hünfeld als einem strategischen für das insgesamt 2,2 Mio. kg Milch verarbeitende Unternehmen als auch eine solche für die Landwirtschaft. Im Rahmen des Zukunftsprojektes „Höhere Wertschöpfung durch Internationalisierung und Wachstum“ werde hier investiert, um die Wertschöpfung aus der Milch der genossenschaftlichen Mitglieder längerfristig weiter zu verbessern, unterstrich Engel, der von einer positiven Entwicklung von Hochwald sprach.
Laut seinen Ausführungen stieg der Umsatz in den ersten elf Monaten um 13 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Der Milchpreis von Hochwald habe sich besser entwickelt, als im Bundesdurchschnitt und die Milchverarbeitung sei im Jahr 2013 ebenfalls angestiegen.
Den dann 40 m hohen Trockenturm des Molkenpulverwerkes bezeichnete Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel als ein „weiteres Wahrzeichen der Stadt“. Durch die Investition sieht er eine Stärkung für den Wirtschaftsstandort Hünfeld als auch eine verbesserte Wertschöpfung für die Landwirtschaft, die ein wichtiger „Baustein“ für die Kulturlandschaft Rhön und Vogelsberg sei.
Burkhardt – LW 1/2014