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Marktkommentar Kohlrabi

Deutsche Kohlrabisaison begann Anfang Mai

Das Preiseinstiegsniveau für konventionellen, deutschen Kohlrabi lag an den deutschen Großmärkten dieses Jahr mehr als ein Fünftel unter Vorjahresniveau. Foto: Unsplash

Die deutsche Saison für Kohlrabi begann in diesem Jahr zum gewohnten Zeitpunkt, Anfang Mai in der 18. Kalenderwoche, mit ersten geringen Mengen. Ab Mitte Mai war dann Kohlrabi aus deutscher Produktion flächendeckend im Land verfügbar, sodass die Märkte aus den lokalen Produktionen bedient werden konnten. Die Knollengrößen entsprachen den üblichen Anforderungen und auch das Laub präsentierte sich ansprechend. Mit der steigenden Angebotsmenge verdrängte deutsche Ware die Importe aus Italien und Spanien am Markt und der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) stellte sein Angebot flächendeckend auf deutschen Kohlrabi um. Die in zahlreichen Kulturen lang ersehnten Niederschläge ab Ende Mai, pushten das Wachstum bei Kohlrabi weiter und sorgten für ein Überangebot am Markt, das die Preise sinken ließ.

Preise für Erzeuger deutlich unter Vorjahren

Aber schon zu Beginn der Saison 2025 lag das Preiseinstiegsniveau für konventionellen, deutschen Kohlrabi an den deutschen Großmärkten mehr als ein Fünftel unter Vorjahresniveau und über ein Zehntel unter dem Schnitt der Jahre 2022 bis 2024. Im Saisonverlauf gaben die Preise dann stetig nach. Durch das witterungsbedingte Überangebot Ende Mai sanken die Preise nochmal spürbar, sodass konventioneller, deutscher Kohlrabi in der 22. Kalenderwoche im Schnitt 48 Cent pro Stück an den Großmärkten kostete. Damit lag das Preisniveau Ende Mai 20 Prozent unter dem Vorjahreswochenwert und 12 Prozent unter dem Dreijahresmittel.

Um das hohe Angebot zu vermarkten, platzierte der LEH Kohlrabi in zahlreichen Angebotsaktionen zu ansprechenden Preisen. Lag das günstigste Angebot im vergangenen Jahr in der 22. Kalenderwoche bei 59 Cent pro Kohlrabi, so wurde in diesem Jahr bereits vereinzelt mit 44 Cent pro Knolle geworben. Nachdem der Absatz zuvor stetig lief und sich die Nachfrage auf mit dem Vorjahr vergleichbarem, soliden Niveau hielt, stieg sie Ende Mai sprunghaft auf den Rekordwert des Jahres an. Dies geschah gestützt durch die hohe Werbeintensität im LEH und durchschnittliche Verbraucherpreise, die Ende Mai fast ein Drittel unter Vorjahresniveau lagen.

Im Jahr 2024 wurde Kohlrabi deutschlandweit im Freiland auf 1.572 Hektar angebaut. Damit stieg die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent, lag aber dennoch 9 Prozent unter dem Mittel der Jahre 2019 bis 2023. Im Jahr 2024 konnte in der Kohlrabi-Produktion mit einer Erntemenge von 52 600 Tonnen wieder ein Plus von 14 Prozent zum Vorjahr erzielt werden. Damit lag die Erntemenge vergangenes Jahr jedoch noch 4 Prozent unter dem Fünfjahresmittel. Rheinland-Pfalz war 2024 drittwichtigstes Bundesland im Anbau von Kohlrabi im Freiland. Die Anbaufläche lag 2024 bei 298 Hektar und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent, im Vergleich zum Fünfjahresschnitt ein Plus von 11 Prozent. In Hessen wurde im vergangenen Jahr auf 40 Hektar Kohlrabi im Freiland angebaut. Zum Vorjahr entsprach das einem Plus von 10 Prozent,

 – LW 23/2025