Bereits seit Anfang September steht ein umfangreiches Angebot an Kürbissen mit einer breiten Sortenvielfalt zur Verfügung. Mit dem nahenden Halloweenfest Ende Oktober rücken auch Schnitzkürbisse in den Fokus der Verbraucher.
Die Witterung in Deutschland fiel mit ihren Extremwetterlagen regional sehr unterschiedlich aus. Auf Hitzewellen folgten Starkregen und Hagel. Damit sind die Erntemengen auch regional sowie von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich. Generell gab es im Westen und Süden Deutschlands allerdings häufigere und höhere Niederschlagsmengen als im Nordosten des Landes, wo auch höhere Temperaturen herrschten. Die Niederschlagsmengen führten nicht nur zu höheren Fruchtgrößen als in trockeneren Jahren, zu Beginn litten die Pflanzen auch unter Schneckenfraß und Mehltau- sowie Fäulnisdruck.
Die Preise an den Großmärkten in Deutschland waren in der ersten Septemberhälfte auf einem höheren Niveau als in den Jahren zuvor. Der durchschnittliche Großhandelsabgabepreis für konventionell in Deutschland angebaute Hokkaido-Kürbisse der 38. Kalenderwoche lag mit 1,22 Euro je Kilogramm rund 9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Im Vergleich zum Mittel der vergangenen fünf Jahre ergibt sich ein deutliches Plus von 25 Prozent.
Mit kühleren Temperaturen wird die Nachfrage steigen
Mit den zuletzt immer wieder sonnigen Tagen und hohen Temperaturen stellte sich noch keine konstant hohe Nachfrage ein. Erste nennenswerte Aktionen für Kürbisse schaltete der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ab Anfang September. Die Werbeintensität blieb insgesamt aber noch hinter den Vorjahren zurück. Neben Hokkaido-, Butternut- und Spaghetti-Kürbissen wird seit der 38. Kalenderwoche auch für Schnitzkürbisse geworben.
Daten zur diesjährigen Erntemenge und Anbaufläche liegen nicht vor und werden erst im kommenden Frühjahr veröffentlicht. Im Jahr 2023 setzte sich nach einer Stagnation der langfristige Trend des Flächenwachstums deutlich auf 5 297 ha fort. Damit wurde nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Rekordwert erreicht. Zum Jahr 2022 betrug das Plus 10 Prozent. Die Produktionsmenge stieg im Jahr 2023 im gleichen Maße auf 101 733 Tonnen (t). Bei Betrachtung der Bundesländer lag Rheinland-Pfalz (884 ha), mit 24 422 t und einem Plus von 21 Prozent an der Spitze. Es folgten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (21 262 t, +1 Prozent) und Bayern (18 336 t, +43 Prozent). Hessen folgt mit 3 453 t auf Rang 7.
Mit den hohen Erntemengen im Inland gingen Deutschlands Importe entsprechend zurück. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2023 rund 15 300 t Speisekürbisse eingeführt, was einem Minus von 22 Prozent zum hohen Niveau von 2022 entspricht. Die Niederlande blieben mit einem Anteil von rund 46 Prozent wichtigstes Lieferland. Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands, der auch Exporte (3 904 t) mit einbezieht, kam im Jahr 2023 auf einen Wert von 89 Prozent.
ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 39/2024