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Marktkommentar Porree

Porree ist hochpreisiger als im Jahr 2023

Deutliche Preiserhöhungen waren die Folge von herausfordernden Witterungsbedingungen. Foto: Pixabay

Porree ist das ganze Jahr über im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich, es zeigt sich im Konsum allerdings ein gewisses Saisongefälle. Mit den kühlen Herbsttagen ist der Porree seit September wieder zurück in die Kochtöpfe vieler Verbraucher gekehrt. Denn verarbeitet wird das Zwiebelgemüse vor allem in Suppen oder Eintöpfen.

Deshalb wird Porree insbesondere im Herbst und Winter gekauft. In dieser Zeit ist das klassische Suppengemüse auch in den Werbeprospekten präsenter als in der wärmeren Jahreszeit, was den Griff zum Produkt sicherlich zudem verstärkt.

Nässe und Frost führten zu Engpässen

Die Witterungsbedingungen in dieser Saison sorgten von Beginn an für Herausforderungen. Im Frühjahr überfluteten zahlreiche Regenfälle zum Teil die Lauchfelder und begrenzten das Angebot. Feuchte, tiefergelegene Parzellen konnten teilweise nicht gerodet werden. Punktuell kam es zu Lieferengpässen. Daneben erschwerte Frost die Ernte und führte regional sogar zum Stillstand der Arbeiten.

Deutliche Preiserhöhungen waren die Folge. Während der Wachstumsperiode kam es zu extremen Wetterwechseln. Die dadurch insgesamt widrigen Wachstumsbedingungen haben den Saisonstart für deutschen Sommerporree verspätet. So lagen die Preise trotz Rücknahmen, weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Deutliche Preissteigerungen möglich

Aktuell werden Sorten aus dem Zwischensortiment gehandelt. Herbst- und Winterporree lässt noch auf sich warten. Anfang Oktober (Kalenderwoche 40) kostete Porree aus Belgien an den deutschen Großmärkten durchschnittlich 1,38 Euro je Kilogramm. Damit lag der Preis mit rund 11 Prozent deutlich über Vorjahresniveau. Auch die Preise für niederländische (1,23 Euro je Kilogramm; +9 Prozent) und deutsche Ware (1,32 Euro je Kilogramm; +7 Prozent) waren spürbar höher als im Vorjahr. Das höhere Preisniveau schlägt sich auch auf der Verbraucherseite nieder. So zahlten die Verbraucher Anfang Oktober im Durchschnitt 2,69 Euro je Kilogramm und damit umgerechnet 8 Prozent mehr als in der Vorjahreswoche.

Die herbstlichere Witterung führte zuletzt zu einem Anstieg der Nachfrage nach Porree. So stieg die vorläufige Käuferreichweite, also der Anteil der Haushalte in Deutschland, die mindestens einmal Porree kauften in der 40. Kalenderwoche auf 4 Prozent. Damit wurde nahezu das Vorjahresniveau erreicht.

Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland mit 89 087 Tonnen rund 2 Prozent mehr Porree geerntet als 2022. Die Anbaufläche lag 2023 bei 2 267 Hektar und blieb damit gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil. Die größten Anbauregionen liegen in Nordrhein-Westfalen mit 25 511 Tonnen auf 638 Hektar und Rheinland-Pfalz, wo 19 133 Tonnen auf 385 Hektar geerntet wurden. In Hessen wurden im vergangenen Jahr auf 226 Hektar rund 6 247 Tonnen Porree geerntet.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 41/2024