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Milchbetriebe sehen kein Licht am Horizont

Dramatische Lage verschärft sich mit jedem Melktag

Sei es im Waldecker Land, im Vogelsberg, in der Rhön oder im Taunus: In Hessen hat die Milcherzeugung einen hohen Stellenwert, gerade in den Mittelgebirgsregionen. Mit jedem Tag legen die Milch­erzeuger aber drauf. Können sich die Betriebe über Wasser halten?

Christian Allendörfer vom Wilhelmshof in Wehrheim hat eine leis­tungsstarke Milchviehherde aufgebaut. Und doch weiß er, dass er schon seit Mo­naten tagein und tagaus bei jedem Melken drauflegt. Foto: Matthias Pieren
Nach den aktuell abgeschlossenen Lieferverträgen zwischen Lebensmittelhandel und Mol­kereien (Laufzeit sechs Monate) sind die Erzeugerpreise auf zum Teil unter 20 Cent je Liter Milch gefallen. So wird sich die Lage der Landwirte weiter verschärfen. „Zurzeit legen alle hessischen Milchbauern drauf“, sagt Christian Allendörfer, Milcherzeuger aus Wehrheim im Taunus und stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbands Hochtaunus. Nach Berechnungen des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) übersteigen bereits die Kosten für das Futter die Erlöse, die Molkereien aktuell ausbezahlen. Die Berechnungen zeigen auch, dass eine Vollkostendeckung in der Milchproduktion, inklusive Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals und des Vermögens der Landwirte, erst bei einem Milchpreis von 38 bis 40 Cent möglich ist, heißt es.Pieren – LW 21/2016