Zu Beginn der Mitgliederversammlung des Regionalbauernverbandes Kurhessen (RBV) im Bürgerhaus Gudensberg informierte Vorsitzender Norbert Klapp über die erheblichen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie für die berufsständische Arbeit und für das gesellschaftliche Leben mit sich gebracht hat. Klapp bedankte sich vor diesem Hintergrund zunächst bei den anwesenden Mitgliedern, die unter strengen Auflagen (siehe Foto) ihre Plätze im Saal eingenommen hatten und es somit Vorstand und Geschäftsführung ermöglichten, den satzungsgemäßen Regularien nach zu kommen.
„Ein turbulentes Jahr, in dem nicht nur das Wasser zum dritten Mal in Folge für unsere Kulturen fehlte, sondern es ebenso an gesellschaftlicher Akzeptanz und politischer Fairness mangelte“, so Klapp in seinem Jahresrückblick. Diese mangelnde Wertschätzung von Politik und Gesellschaft uferte schließlich in die zahlreichen Bauerndemonstrationen über ganz Deutschland hinweg aus.
Eine immer stärker werdende Stadt-Land Diskussion vertiefe die Kluft zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zunehmend und verdeutliche sich in Form von medienwirksamen „Wolfskuschlern“, in deren Welt Umwelt- und Tierschutz einen höheren Stellenwert besitzen als familiäre Existenzen. Vor dem Hintergrund, dass Anfeindungen und Äußerungen gegenüber der Landwirtschaft jegliches Maß verloren hätten, sei der Rechtsweg oft der einzige Weg, der dem Berufsstand noch bleibe. Dennoch sei es in der hiesigen Zeit umso wichtiger, den Dialog aufrecht zu halten, betont Klapp.
„Der RBV wird daher auch weiterhin jegliche Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit den politischen Vertretern nutzen. Die Kommunalwahl im kommende Jahr bietet dabei eine gute Gelegenheit sich über die jeweiligen Parteigrenzen hinaus für die Landwirtschaft vor Ort zu engagieren und einzubringen“, so Klapp abschließend.
Öffentlichkeitsarbeit ein Schwerpunkt der Tätigkeit
Die Geschäftsführer Dr. Bernd Wenck, Ralf Desel und Stefan Strube informierten in ihrem Geschäftsbericht über die Arbeitsschwerpunkte der Geschäftsstellen des RBV. Neben dem weiten Feld der Interessenvertretung gegenüber zahlreichen Institutionen sowie die Unterstützung der Mitglieder in sämtlichen Fragestellungen rund um den Bereich Landwirtschaft stand 2019 nach wie vor die Öffentlichkeitsarbeit im Fokus. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten durch Facebook, Homepage und Co ist dabei der direkte Kontakt zum Bürger von großer Bedeutung. Im zurückliegenden Jahr 2019 unterstützte der RBV dahingehend neun Betriebe bei der Ausrichtung und Organisation eines „Tag des offenen Hofes“. Zudem war der RBV auf zahlreichen Podiumsdiskussionen, Presseterminen und Heimatfesten vertreten (siehe auch die nachfolgende Seite).
Neben dem Kontakt zum Verbraucher ist der regelmäßige Austausch mit der Politik ebenso wichtig, um gesellschaftliche Anforderungen und landwirtschaftliche Produktionsbedingungen gemeinsam zu diskutieren. Ein weiterer wichtiger Punkt der Verbandsarbeit des RBV ist die Förderung der Jugend. Neben der Ausrichtung des Berufswettbewerbes 2019 stand dabei der Kontakt zu örtlichen Schulen, Kindergärten sowie die Unterstützung der Ausbildungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.
2019 setzte sich der RBV ebenso für die Interessenwahrung der Betriebe bei zahlreichen öffentlichen Planungen, insbesondere aus dem Bereich des Straßenbaus ein. Die Umsetzung der DüVO und die damit zusammenhängende Ausweisung der Roten Gebiete sowie die zunehmenden gesellschaftlichen Anforderungen an Tierschutz und Tierhaltung werden auch im kommenden Jahr großen Raum im Tagesgeschäft einnehmen, so die Geschäftsführer am Ende ihres Geschäftsberichtes.
Vorsitzender Norbert Klapp einstimmig wiedergewählt
In den nachfolgenden Wahlen zum Vorstand wurde Norbert Klapp, Sipperhausen, für weitere drei Jahre als Vorsitzender des RBV Kurhessen einstimmig wiedergewählt. Bei den Wahlen der Stellvertreter wurden Rainer Ochs, Todenhausen, Philipp Rudolph, Niederurff, sowie Bernd Brüne, Melsungen, einstimmig bestätigt. Bei den Ersatzwahlen zum ordentlichen Vorstand wurden Thorsten Althoff, Züschen, Fred Becker, Veckerhagen, Claus-Wilhelm Lux, Kerstenhausen, und Roland Rathjens, Asterode, einstimmig wiedergewählt. Als Nachfolger für Uwe Brede, Niederbeisheim, wurde Christian Fiege, Hundshausen, einstimmig in den Vorstand gewählt. Als stellvertretende Vorstandsmitglieder wurden Karsten Jakob, Pfieffe, Torsten Nagel, Jesberg, und Christoph Riebeling, Immichenhain, einstimmig wiedergewählt.
Rene Ritter und Christine Weingarten neu dabei
Als Nachfolger für Christian Fiege, Hundshausen, und Eckard Kersten, Schöneberg, wurden Dr. Andreas Schaal, Sebbeterode, und Elmar Möcklinghoff, Hofgeismar, einstimmig in den stellvertretenden Vorstand gewählt. Bei den Ersatzwahlen zu den Kassenprüfern wurde Heinrich Lepper, Homberg, als neuer Kassenprüfer einstimmig gewählt. Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes informierte Vorsitzender Klapp die anwesenden Mitglieder über die personellen Veränderungen in der Geschäftsstelle Homberg. Mit dem Ziel einer gleitenden Übergabe hat Dr. Bernd Wenck aus Altersgründen seine Tätigkeit für den RBV auf eine halbe Stelle seit dem 1. Oktober reduziert und die Geschäftsführung an Ralf Desel und Stefan Strube abgegeben.
Verstärkt wird das Team des RBV durch die Master-Absolventen Rene Ritter, der bereits seit dem 1. April 2019 für den RBV tätig ist, sowie Christine Weingarten, die Anfang Oktober ihre Tätigkeit für den RBV aufgenommen hat. Abschließend bedankte sich Vorsitzender Klapp beim gesamten Vorstand, der Geschäftsführung sowie den Mitarbeitern des RBV Kurhessen für die tatkräftige Unterstützung.
rbv – LW 41/2020