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Neuer Lebensabschnitt

16 Absolventen bei der „Agrartechnikerschule“ in Fritzlar

Gruppenbild der Absolventen 2010 der Fachschule Fritzlar mit Lehrern und Ehrengästen. Foto: Ernst-August Hildebrandt

Zum Schuljahresende konnte Schulleiter Dr. Lothar Koch Anfang Juli im Brauereigasthof Knallhütte bei Kassel mit dem Lehrerkollegium, Ehrengästen, den Familien und Freunden der Beteiligten in einer Feierstunde 16 neue Agrartechniker (offiziell: Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in der Fachrichtung Agrarwirtschaft) verabschieden.

Mit Vollendung dieses Lebensabschnitts sei auch verbunden, dass diejenigen, die künftig im elterlichen Betrieb als Hofnachfolger Verantwortung übernehmen, neben dem erworbenen Fachwissen auch „weiche Faktoren“ im gegenseitigen Umgang mit gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung beherrschen müssen. Die Kommunikation sei dabei das wichtigste Instrument, um Konflikten zu begegnen und mit Meinungsverschiedenheiten konstruktiv umzugehen. Als Fußballfreund formulierte Dr. Koch: „Der gute Zusammenhalt und der positive Mannschaftsgeist spielen für den Erfolg des Teams eine größere Rolle als eigensinnige Superstars.“ Niemals dürfe dabei die gegenseitige Wert­schätzung aus den Augen verloren werden. Hierzu sei eine gute Atmosphäre wichtig, denn es sei der Ton, der die Musik mache. Die positive Atmosphäre auf den Betrieben im gegenseitigen Umgang der Generationen sei auch die Voraussetzung für Leistungsfähigkeit und Erfolg. Spannungen, Uneinigkeit und Misstrauen wirkten sich destruktiv aus. Als Hilfe für einen konstruktiven Umgang erläuterte der Schulleiter an Hand von Beispielen in seiner Ansprache die vier Seiten einer Nachricht nach der Darstellung des Kommunikationswissenschaftler Schulz von Thun. Dabei zeigte er den Anwesenden, wie schnell durch unbedachte Appelle beim Empfänger unbeabsichtigte Bot­schaften regis­triert werden können, die schnell atmosphärischen Schaden anrichten können. Nur wem die Ebenen einer Nachricht und deren Bedeutung bekannt sei, könne negative Impulse rechtzeitig abfangen. An die Anwesenden ging daher sein Appell künftig in der Kommunikation und bei allen anstehenden privaten und betrieblichen Entscheidun­gen ein Gleichgewicht zwischen Eltern und der nachfolgenden Generation herzustellen. Nach Überreichung der Zeug­nisse zog Klassensprecher Matthias Münch ein Resümee der gemeinsamen Zeit an der Fritzlarer Fachschule und machte deutlich, dass von Beginn an ein gutes Miteinander zwischen den Studierenden untereinander sowie auch mit den Lehrkräften und Sekretariatsangestellten herrschte. Auf humoris­tische Weise wurde dies zuvor von seinen Kommilitonen Andre­as Gömpel und Stefan Stracke mit einer Bilderschau zu Besichtigungs- und Klassenfahrten belegt. Insgesamt habe der Besuch der Fritzlarer Fachschule zu einer wesentlichen Erweiterung des eigenen Blickfelds geführt. „Durch die Schule habe ich den eigenen Betrieb erst richtig kennengelernt!“, so das Fazit des Klassensprechers, der mit einem Dankeschön-Geschenk für die erfolgreiche Studienzeit allen beteiligten Lehrkräften und Mitarbeitern einen Gutschein für eine Ederseerundfahrt überreichte. Dr. Hildebrandt, LLH

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