Rheinhessen hatte in der vergangenen Woche zu den Agrartagen nach Nieder-Olm eingeladen. War dies vor Jahren noch eine regionale Veranstaltung für die heimischen Erzeuger, so sieht sich Rheinhessen nun zusehends als Gastgeber für die Weinanbaugebiete im In- und auch Ausland. Ob Landfrauentag, Tag der Landwirtschaft, Obst- oder Weinbautage, die Vorträge in der Eckes-Halle waren durchgehend gut besucht, was beweist, dass die Veranstalter die richtigen Themen ausgewählt haben.
Die Kombination von Referaten und Podiumsdiskussionen mit der Maschinen- und Geräteausstellung auf dem angrenzenden Außengelände hat sich als Erfolgsrezept herausgestellt. Die Zahl der Aussteller wächst stetig, dieses Jahr waren es 320, und es wurde ein weiteres Zelt aufgestellt. Die Ausstellungsfläche ist somit auf 10 000 Quadratmeter gewachsen. Es wurden zusätzlich Parkplätze geschaffen, zunehmend Busreisen organisiert, und jedes Jahr strömen noch mehr Besucher nach Nieder-Olm.
Dialekte und Sprachen aus allen Weinbaugebieten sind zu hören. Die „Messe der kurzen Wege“ hat sich in der gesamten Branche herumgesprochen. Hier stehen die verschiedenen Geräte zum Vergleich nahe beieinander. Man trifft sich und tauscht Erfahrungen aus. 2012 gab es besonders viele Neuheiten zu bestaunen, vom Rebholzentranker und „Kobold“ zum Herausziehen des Altholzes bis hin zu oenologischen Neuentwicklungen und neuer Winzer-Software. Mit großem Interesse verfolgen die Winzer diese Innovationen und machen zur Freude der Firmen sogar Verbesserungsvorschläge. Die Aussteller freuen sich über die gute Resonanz und berichten von einer großen Investitionsbereitschaft der Betriebe. Die junge Winzergeneration ist top ausgebildet und hochmotiviert, die künftigen Herausforderungen zu meistern.
Bettina Siée – LW /2012