Mit einem deutlichen Preisanstieg von 88 Euro für abgekalbte Holsteinfärsen nahm die Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West am 5. Februar in Bitburg einen flotten Verlauf. Ähnlich wie auf der Vormonatsauktion waren es vor allem die ausländischen Kunden, die den Markt deutlich belebten. Bei der Gebotsabgabe wurde sehr stark auf Qualität geachtet.
Einer der formschönsten Bullen des Tages war der von Stefan Marxen aus Dingdorf gezogene Colour P-Sohn MAX Cobeck, den sich ein Milchviehhalter aus dem Kreis Euskirchen für 2 000 Euro für seinen Bestand sicherte. Dieser schwarzbunte, sehr harmonische Bulle ist Rotfaktorträger, denn seine Mutter ist die Tocar-Tochter MAX Becky, EX 90, und die Großmutter die schaubewährte September-Tochter, MAX Blanche, die mit 88 Punkten bewertet wurde. Der Bulle selbst hat einen genomischen Zuchtwert von gRZG 125. MAX Becky produzierte im Durchschnitt von vier Laktationen 13 400 kg mit hohen Fett- und Eiweißwerten und in der Höchstleistung sogar sage und schreibe 15 648 kg Milch mit 4,75 Prozent Fett und 3,38 Prozent Eiweiß. Diese Leistung ist manifestiert, denn auch Großmutter MAX Blanche produzierte bereits in ihrer Höchstleistung fast 14 000 kg Milch. Ein weiterer Bulle aus demselben Zuchtstall, ein Big Point-Sohn, wechselte den Besitzer für 1 750 Euro. Mit Gilder und Jetlag stehen sehr gut bewertete Hochleistungskühe im Papier, die gerade wegen ihrer hohen Eiweißprozente von über 3,6 überzeugen. Dieser Bulle konnte für einen belgischen Kunden verladen werden. Ebenfalls 1 750 Euro erlöste der Zuchtstall Meutes, Rommersheim, für einen Epic-Sohn aus der bekannten, 88 Punkte bewerteten, PM Rafaela von Shottle und der Großmutter PM Raina, 87 Punkte, von Goldwin. Mit Leistungen deutlich über 13 000 kg Milch bei sehr guten Inhaltsstoffen war dies ein Bulle, der alle Anforderungen erfüllt. Er ging in den Kreis Bitburg-Prüm.
Der schönste und teuerste rotbunte Bulle der Versteigerung kam aus dem Zuchtstall Johann Hoffmann, Stockem. Der ausgeglichene Rematch P-Sohn hat bei der Jordan-Mutter und Lenin-Großmutter jeweils 88 Punkte im Exterieur und dies bei Höchstleistungen von weit über 12 000 kg. Er bleibt für 1 500 Euro im Kreis Bitburg-Prüm.
Starke Nachfrage aus Großbritannien
Gut ein Drittel des Färsenangebotes konnte für Kunden aus Großbritannien, Belgien und Luxemburg zugeschlagen werden. Diese legten allemal sehr konkrete Anforderungen an Exterieur und Leistung und waren bereit, entsprechende Preise zu zahlen. Mit 2 300 Euro im Zuschlag war die Zuchtstätte Reif, Katzwinkel, einmal der preisliche Tagessieger. Sebastian Reif hatte die rotbunte Tochter des Bullen Desk hervorragend vorbereitet und gekonnt im Ring präsentiert. Mit einer 85 Punkte Cadon-Mutter und Ceylon-Großmutter stand jede Menge Exterieur in diesem Papier. Auch die Leistungen von deutlich über 10 000 kg wussten zu überzeugen. Ein Züchter aus Luxemburg erwarb die Färse.
Marco Sonntag aus Pomster präsentierte eine sehr typstarke Damion-Tochter, die bei einer ersten Milchkontrolle bereits 36 kg produziert hatte und dies bei einem nahezu perfekten Euter. Auch ihre Jefferson-Mutter und Chaban-Großmutter waren bereits leistungs- und typstarke Kühe, die knapp 12 000 kg Milch produziert haben. Die Färse ging für 2 100 Euro nach Großbritannien. Ein Kunde aus dem Saarland ersteigerte die preislich folgenden Tiere für 1 950 und 1 900 Euro. Dies war eine Selayo-Tochter aus dem Bestand Karl-Heinz Kirch, Fisch, und eine Deedle-Tochter der Krause GbR, Lederbach, die im Papier mit Cadon und Helix bewährte, extrem langlebige Kühe stehen hat. So produzierte zum Beispiel die Mutter dieser Färse in sieben Laktationen weit über 70 000 kg Milch. Die nächste Zuchtviehversteigerung findet im Rahmen des BEDA-Marktes am 21. März statt. Es wird auch eine Fleckviehkollektion zum Verkauf kommen. Anmeldeschluss ist Montag, 2. März (16 Uhr). RUW, 06569/9690-0, Fax /9690-99.
Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Grebener – LW 7/2015