Zwar geht es beim Ball der Landwirtschaft des KBV Limburg-Weilburg in Lindenholzhausen vor allem ums (Tanz)-Vergnügen, aber auch die Politik spielte diesmal eine Rolle. Denn mit dem neuen Landrat Michael Köberle (CDU) und dem scheidenden Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung (SPD) war der Landkreis auf dem traditionellen Ball gut vertreten. Beide Politiker betonten, dass die heimischen Landwirte einen guten Job machen. Und sie sprachen auch die Herausforderungen an, denen sich die Landwirte stellen müssen.
„Die B 49 soll weiter für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden dürfen“, stellte zum Beispiel Michael Köberle klar, der damit die Politik seines Amtsvorgängers Manfred Michel fortsetzt. Auch in Sachen Landverbrauch wolle er sich für die Interessen der Landwirtschaft einsetzen. „Denn die Landwirte hier im Landkreis sind sehr aufgeschlossen und innovativ und produzieren regionale, gute Produkte für den Verbraucher“, betonte Körberle. Die Qualität und wachsende Bedeutung regionaler Erzeugnisse hob auch Helmut Jung hervor. Nach rund zwölf Jahren im Amt verabschiedet er sich am 15. März in den Ruhestand. „In Zeiten des Klimawandels verändert sich auch die Landwirtschaft.“ Die Lebensmittelversorgung durch regionale Anbieter werde immer wichtiger. Er finde es daher toll, dass so viele junge Leute den Beruf ergreifen, sagte er mit Blick auf die Absolventen der Gehilfenprüfung der Limburger Adolf-Reichwein-Schule. Diese werden traditionell zusammen mit weiteren Absolventen auf dem Ball geehrt.
Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen
Lobende Worte für den gelungenen Abend fanden auch der Limburger Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD), die Landtagsabgeordnete und ehemalige Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes, Marion Schardt-Sauer, sowie der Bundestagsabgeordnete aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, Alexander Müller (beide FDP). So verwies Hahn darauf, dass es früher mit der Schwarz-Blauen-Nacht und den Bällen der Katholischen Jugend und der Feuerwehr noch weitere Gelegenheiten gegeben habe, das Tanzbein zu schwingen. Diese Tradition halte nun der Ball der Landwirtschaft hoch.
Aus Berlin gebe es nicht so viel zu berichten, gab schließlich Alexander Müller zu Protokoll. Der betonte, dass das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen nach der Bundestagswahl vor allem an den Forderungen der Verhandlungspartner gelegen habe. Er selbst gab sich bei der Gelegenheit auch als Hobby-Landwirt zu erkennen. So habe er neben einer Reihe von Obstbäumen auch einen Kartoffelacker: „Die Kartoffelernte war diesmal wegen der Trockenheit aber nicht so gut.“
Viele Ehrungen
Ein Höhepunkt des Abends waren verschiedene Ehrungen: So rief KBV-Vorsitzender Armin Müller die Absolventen der Gehilfenprüfung nach vorne. Dazu zählten Sophia Böhm und Sally Junk (beide Ausbildungsbetrieb Gladbacher Hof, Villmar), Lucas Brüne (Tobias Müller, Heidenrod), Jonas Anton Büger (Eckhard Egenolf, Hadamar), Yannik Heimen (Roland Vobl, Merenberg), Jannik Huber (Jochen Heckelmann, Nauheim), Raphael Imroth und Jonas Konrath (beide Thomas Kunz, Heidenrod), Leon Laux (Bernhard Höhler, Brechen), Janos Meyer (Peter Kornek-Strack, Heidenrod), Felix Ungeheuer (Hof Gnadenthal, Dauborn), Paul Behrendts (Dieter und Anne Sauerwein, Bogel), Tim Boerkamp (Anton Boerkamp, Liebenscheid), Franziska Fassel (Kurt Gillessen, Neustadt), Felix Kessler (Philipp Hering, Hellenhahn), Benjamin Klassen (Dietman Eschemann, Oberirsen), Jan-Eric Klinger (Andreas Schönberger, Heilberscheid), Theodorus Kroes (Weltenstein GmbH, Alpenrod), Felix Künkler (Georg Mies, Höhn), Benjamin Schwenke (Muldagro BV, Ailertchen) und Axel Steinmill (Juchems Hof, Niederwallmenach).
Ebenfalls nach vorne gerufen wurden Daniel Sprenger (Lindenholzhausen), Matthias Wengenroth (Steeden) und Stefan Zimmermann (Oberzeuzheim), die die Gehilfenprüfung dank ihrer langjährigen Berufserfahrung ablegen durften. Ebenfalls auf der Absolventenliste standen Frederick Witt aus Eltville (Techniker an der Friedrich-Aereboe-Schule Griesheim) und Kevin Faust aus Breithardt (Techniker an der Schule Bad Kreuznach). Im zweiten Ehrungsblock zeichneten der VLF-Geschäftsführer Jürgen Dexheimer und Beisitzerin Karin Stähler langjährige Mitglieder aus: Seit 25 Jahren halten Michael Schneider (Beselich), Frank Steinhauer (Weinbach) und Elmar Wengenroth (Runkel) dem Verein die Treue.
Seit 40 Jahren dabei
Bereits 40 Jahre sind Adolf Born (Wiesbaden), Alfons Henrich (Dornburg), Christoph Heun (Brechen), Jürgen Hofmann (Dornburg), Peter Korneck-Strack (Heidenrod), Peter Lieber (Dornburg) und Erhard Löw (Bad Camberg) mit dabei. Auf ein halbes Jahrhundert beim VLF blicken Brigitte Ax (Hünfelden), Heini Bill und Hans Hannappel (beide Hadamar), Manfred Hohlwein und Norbert Meyer (beide Mensfelden), Bernd Müller (Nauheim) sowie Hans-Georg Reichwein (Waldbrunn).
Koenig – LW 5/2019