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Teure Fertiglebensmittel

Lebensmittel fertig zu kaufen, ist viel teurer als selber machen

Berechnungsbeispiel: Ein hausgemachter Marmorkuchen kostet pro 100 g 0,14 Euro. Ein Fertigprodukt in dem Test kostete pro 100 g 0,57 Euro. Foto: imago images

Fertiglebensmittel zu kaufen ist 184 Prozent teurer, als Essen selber zuzubereiten. Im Höchstfall liegt der Bequemlichkeitsaufschlag bei 650 Prozent. Zudem enthalten fertige Lebensmittel häufig Zusatzstoffe und Aromen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg.

Selber machen oder fertig kaufen? Wer sich diese Frage stellt und sich für das Fertigprodukt ohne Rühren, Schnibbeln oder Putzen entscheidet, muss tüchtig zuzahlen. Wie groß die Unterschiede bei 14 Originalprodukten und deren 21 Fertigvarianten sind, zeigt die Untersuchung, die im Internet unter www.vzhh.de veröffentlicht ist.

Sahne schlagen, Pfannkuchen backen oder Möhren schälen lassen sich die Anbieter sehr einträglich vergüten. Bei der Untersuchung wurden die Kosten für Zutaten sowie die Energiekosten für die Zubereitung mit den Preisen für unterschiedliche Fertiggerichte verglichen. Dabei hat die Verbraucherzentrale den Fokus auf Gerichte gelegt, die ohne Aufwand und schnell zuzubereiten sind wie fertige Kaffeegetränke, Grillkartoffeln oder Salatdressings. Oft wird vergessen, dass sich vieles deutlich kostengünstiger selbst machen lässt.

Gerade bei Personen mit kleinem Portemonnaie klafft ein großes Loch in der Haushaltskasse, wenn sie diesen aus Sicht der Verbraucherzentrale übertriebenen Aufschlag für den küchentechnischen Service ständig mit bezahlen.

Die Ergebnisse:

Schnell 1 000 Euro Mehrausgaben im Jahr

„Hat jemand dadurch 3 Euro Mehrkosten am Tag, dann ist er pro Jahr einen Tausender los“, sagt Silke Schwartau, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg.

Überdies stellte die Verbraucherzentrale fest, dass von den 19 untersuchten Fertigprodukten 14 Aromen und 13 Zusatzstoffe enthielten. Nur zwei von 19 hatten weder Zusatzstoffe noch Aromen. „Mit dem Preisaufschlag geht ein Abschlag für den Gesundheitswert einher. Verkauft wird Einheitsgeschmack statt Vielfalt – und das für viel Geld“, so Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale.

vzhh – LW /2011