Im Jahr 2024 fiel die Getreideernte in Deutschland mit nur 39 Mio. t eigentlich enttäuschend aus. Auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten wurden kleine Ernten eingebracht. Europaweit standen in dieser Vermarktungskampagne ohne Importe lediglich 255 Mio. t Getreide zur Verfügung. Infolgedessen reagierten die Preise als Knappheitsindikatoren bis Mitte Februar 2025 hinein immerhin auch mit einer Aufwärtsbewegung.
Allerdings bei einer beträchtlichen Schwankungsbreite und nur bis zu diesem Zeitpunkt. Wer einen Teil seiner Ernte eingelagert hat, konnte so zumindest bis zu 25 Euro/t mehr für seinen Weizen erlösen als bei einer Vermarktung ex Ernte. Danach ging den Kursen aber erneut die Luft aus. Eigentlich kannte der Weizenpreis seither nur noch eine Richtung und die zeigte nach unten. Eine Ausnahme bildet der Zeitraum vom 19. bis 21. Mai 2025. Hier drehte der Kurs infolge der Trockenheit in Russland kurzfristig um 10 Euro/t auf 212 Euro/t nach oben. Leider haben nicht alle Landwirte diese Preisspitze beim Verkauf der Restpartien mitnehmen können.
Dr. Nikos Förster, LLH, Fachgebiet Fachinformation Ökonomie und Markt – LW 24/2025