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Weinabsatz im Supermarkt tendiert weiter nach unten

Kunden nehmen Vor-Corona-Verhalten auf

Das Weingeschäft im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gleicht sich immer mehr dem Vor-Corona-Niveau an.

Über den Sommer haben die Verbraucher wieder ihr Vor-Corona-Einkaufsverhalten an den Tag gelegt, mit den derzeit hohen Inzidenzen ist damit zu rechnen, dass über den Winter der Weinabsatz im LEH wieder steigt. Foto: Claudia Hautumm_pixelio.de

Nachdem die hiesigen Konsumenten im Zuge der Lockerungen der Corona-Vorschriften bereits von April bis September 2021 deutlich weniger Wein im LEH eingekauft hatten als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, haben sie ihre Einkäufe im Oktober weiter gedrosselt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts IRI Information Resources hervor.

Demnach verkaufte der deutsche LEH (inklusive Discounter) in den Kalenderwochen 40 bis 43/2021 rund 14,1 Prozent weniger Wein und machte damit 9,3 Prozent weniger Umsatz als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hatte IRI noch Absatzzuwächse ausgewiesen – nachdem die Verkaufszahlen im coronageprägten Gesamtjahr 2020 um 9,6 Prozent gestiegen waren. Nach dem neuerlichen Absatzschwund im Oktober liegen die kumulierten Verkaufszahlen für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres nun 6,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Kleines Trostpflaster für den Handel: Der Umsatz ist parallel dazu nur um 1,7 Prozent gesunken. Das deutet darauf hin, dass die Verbraucher vermehrt zu höherpreisigen Weinen gegriffen haben. Ob sie im Oktober generell weniger Lust auf Wein hatten oder ob sie im Zuge der zwischenzeitlichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen sowie der Öffnung der Gastronomie und der Wiederbelebung von Feierlichkeiten und Veranstaltungen weiter einen Teil ihrer Weineinkäufe aus dem LEH heraus verlagert haben (und wenn ja, in welchem Umfang), geht aus den vorliegenden Zahlen nicht hervor.

Mehr Schaumwein im LEH verkauft

Fest steht, dass sich laut IRI im Oktober der Schaumweinabsatz im LEH deutlich erhöht hat. Er stieg in den Kalenderwochen 40 bis 43 (gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum) um 7,6 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich sogar um 9,1 Prozent.

Kumuliert verkaufte der LEH in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres 1,1 Prozent weniger Schaumwein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, realisierte dabei aber immerhin ein Umsatzplus von 4,8 Prozent. Das deutet ebenfalls darauf hin, dass sich die Konsumenten öfter mal ein teureres Fläschchen gegönnt haben – könnte möglicherweise aber auch damit zusammenhängen, dass die Zahl aggressiver Aktionsofferten zurückgefahren wurde (wozu uns allerdings keine Daten vorliegen).

wer – LW 48/2021