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Wenige Beschicker auf der Zuchtviehauktion im Mai

Preise in Bitburg mäßig – Bullennachfrage gering

Der Wonnemonat Mai? In der Natur mit Sicherheit, aber für die landwirtschaftlichen Märkte definitiv nicht. So waren zur Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West am 4. Mai auch nur wenige Beschicker, da dieses Jahr alles zusammen fällt. Die einen sind aufgrund der vielen späten Fröste noch bei der Maisaussaat, und bei den anderen laufen bereits die Mähwerke für den ersten Schnitt. So verblieb ein überschaubares Angebot und verständlicherweise waren die Verkäufer nicht immer glücklich über die erlösten Preise.

Eins der Auktionsspitzenrinder war eine Snowflake-Tochter aus der Zucht von Christian Bange, Seibersbach, die für 1 350 Euro in den Rhein-Lahn Kreis zugeschlagen wurde. Foto: Schulte

Bei den Deckbullen standen zwölf verbandsanerkannte Exemplare zum Verkauf. Mit 1 700 Euro im Zuschlag ersteigerte ein luxemburgischer Milchviehhalter den Anton-Sohn PM Antado aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim, den teuersten Bullen des Tages. Dieser elegante, typstarke Bulle hat ein sehr solides Pedigree. Mit der Minister-Tochter PM Garde steht eine Mutter im Stammbaum, die schon sieben Kalbungen hatte und in der Höchstleistung fast 14 000 kg Milch produzierte. Großmutter ist eine Balance-Tochter mit 86 Punkten, die sage und schreibe eine Lebensleistung von über 136 000 kg Milch geleistet hat! Preislich folgte mit 1 450 Euro ein schicker rotbunter hornloser Capple P-Sohn, Casido, aus dem Zuchtstall Niko Billen, Kaschenbach. Bei dieser Kuhfamilie steht die für Bullenmütter bekannte holländische Sientje-Familie mit Bullen wie Geert und Lawn Boy im Stammbaum. Der Bulle hat einen genomischen Zuchtwert von 134 gRZG und das bei einem außerordentlichen RZN von 125. Ein Milchviehhalter aus Bad Kreuznach ersteigerte diesen Bullen. Es folgt der Missouri-Sohn NH Mischa für 1 400 Euro aus der Zucht von Matthias Nosbisch, Niederweis. Mit einem interessanten Papier mit der Bullenfolge Missouri x Mogul x Active hat dieser junge Bulle einen genomischen Zuchtwert von gRZG 143.

Zu wenige Rinder

Bekannt ist, dass große Märkte auch mehr Kunden anziehen. Dies betrifft definitiv ausländische Kunden, die dann auch größere Partien einkaufen wollen. Mit einem Durchschnittspreis von 1 183 Euro für abgekalbte Holsteins ist mit Sicherheit ein Niveau erreicht, welches alle Marktbeteiligten seit fast einem Jahrzehnt nicht gekannt haben. Rinder mit Ansagen und offensichtlichen Mängeln fanden keinen Zuschlag oder mussten mit deutlichen Abschlägen verkauft werden. Bereits mit 1 400 Euro war die Preisspitze erreicht. Christian Bange aus Seibersbach erhielt diesen Preis für seine sehr große, elegante Zelgadis-Tochter BaS Doreen, die mit Vampir und Mtoto bekannte Stammbullen im Papier hat.

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