Die herbstliche Jagdsaison hat begonnen und damit ist reichlich Wildfleisch im Handel. Zur offiziellen Eröffnung der Wildsaison 2011 in Hessen hat Landwirtschaftsstaatssekretär Mark Weinmeister mit der Marketing-Gesellschaft (MGH) Gutes aus Hessen vorige Woche in Gravenbruch bei Frankfurt auf die Vorzüge von Wildbret aus Hessens Regionen hingewiesen und drei Jagdrevieren sowie zwei Forstämtern Urkunden für ihre Teilnahme an der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ überreicht.
Der Konsum von Wildbret stehe für fettarme, gesunde Ernährung, so der Staatssekretär. Die Landesregierung habe ein Interesse daran, dass Verbraucher ebenso wie die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region auch Wildfleisch aus heimischen Jagden beim Kauf bevorzugten. Bei Wildbret, das nach den Anforderungen der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ in den Handel komme, wisse der Verbraucher, woher das Wildbret stamme und er könne auf ein hochwertiges Nahrungsmittel vertrauen. Weinmeister sprach auch über die Notwendigkeit der Jagd, insbesondere mit Blick auf die weiter anwachsende Schwarzwildpopulation und den damit zunehmenden Wildschäden.
Der Staatssekretär zeichnete mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der MGH Gutes aus Hessen, Walter Schütz und Geschäftsführer Wilfried Schäfer die Forstämter Hofbieber und Rotenburg a.d. Fulda, ferner die Waldgesellschaft der Riedesel Freiherren zu Eisenbach sowie die Jagdgemeinschaft Noack und von Schenck und das Jagdrevier Waldems-Esch für die Teilnahme an dem Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität – Hessen“ aus. Das Kempinski Hotel Gravenbruch erhielt außerdem eine Urkunde für besonderen Einsatz bei der Verwendung und Verarbeitung von Wildfleisch aus Hessen.
Vom Schuss bis zur Ladentheke
Walter Schütz informierte zu den Anforderungen der Zertifizierung der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ und wies darauf hin, dass diese den Landwirten und Jägern und allen beteiligten Betrieben in dieser Kette Chancen biete, ihren Absatz zu sichern und die Wertschöpfung zu erhöhen. Es freut ihn, wenn Verbrauchern regionale Produkte angeboten werden, ein Beitrag zur Erhaltung von Hessens Kulturlandschaften erfolgt und damit die Betriebe des ländlichen Raums gestärkt werden.
Das Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität – Hesssen“, gibt es seit 2003 und es steht für eine Erzeugung, die über den gesetzlichen Standards liegt und für nachweisbare hessische Herkunft vom Erzeuger bis in die Ladentheke garantiert. Beim Wildbret sind insbesondere die Hygienevorschriften und eine geschlossene Kühlkette bis zum Verkauf zu beachten.
Der größte Teil des Wildbrets komme im Herbst und Winter auf den Markt, sagte der Präsident des Landesjagdverbandes (LJV) Hessen, Dietrich Möller. Er teilte mit, dass die circa 22 000 Jäger in Hessen hervorragendes Wildbret liefern. Wichtig sei, sich für die Vermarktung des Fleisches aus hessischer Jagd einzusetzen und dem Käufer von Wildbret auch die vielen Vorzüge des heimischen Wildfleisches deutlich zu machen.
Ohne Bleischrot ins Revier?
Möller ging ferner auf aktuelle Diskussionen zur Jagdpraxis ein. Für ihn ist die Debatte über ein Verbieten von Bleischrot auf Wild nicht nachvollziehbar. Es sei nicht erwiesen, dass Bleikugeln in der geringen Menge die Natur beeinträchtigten. Auch die Argumente, stattdessen mit Eisenschrote auf Wild zu schießen, sind für den Landesjagdpräsidenten nicht überzeugend.
Die Förster in Hessen kümmerten sich außer um nachhaltige Nutzung des Waldes ebenso um angemessene Wildbestände, sagte Jörg van der Heide vom Landesbetrieb Hessen-Forst. Dazu nutze Hessen-Forst das regionale Vermarktungskonzept der MGH und man biete Wildbret unter dem Motto „Kurze Wege – hohe Qualität aus Hessen Wäldern“ an, stellte van der Heide heraus.
Kempinski-Direktor Thomas Fischer erläuterte, dass sein Haus in der Wildsaison mit der Raiffeisen Vieh und Fleisch Hessen aus Bad Hersfeld zusammenarbeitet. Ein Unternehmen, das seit Jahren nach den Anforderungen der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ Wildbret aus Hessen anbietet.
Moe – LW /2011