Aufgrund der kontinuierlich steigenden Mineraldüngerpreise und Kosten sparender technischer Verbesserungen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger lohnt sich ein Kostenvergleich bei dem Düngemitteleinsatz. Denn Gülle, Festmist und Gärreste haben einen steigenden Wert. Den Wert für den Landwirtschaftsbetrieb zu kalkulieren, ist aber von einer Vielzahl von Faktoren abhängig und eine individuelle Berechnung ist daher oft angebracht.
Bei einer solchen Berechnung wird zunächst von der Nährstoffmenge des Wirtschaftsdüngers ausgegangen und diese mit den entsprechenden Nährstoffpreisen auf der Grundlage der Mineraldüngerpreise verglichen, wobei sich bei Mist und Gülle je nach Tierart unterschiedliche Wirtschaftsdüngewerte in Euro je m³ ergeben.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Kosten für Lagerung, Transport und Ausbringung bei Mist und Gülle wesentlich höher sind im Vergleich zum Mineraldünger. Außerdem müssen weit reichende gesetzliche Bestimmungen wie zum Beispiel die Düngeverordnung und die Verbringensverordnung des Bundes in die Überlegungen des Beriebsleiters mit einbezogen werden. Auch eine Verwertung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen ist häufig eine sinnvolle Möglichkeit und erhöht ihren Wert.
Was die Ausbringungstechnik von Gülle und Festmist betrifft, so wurden hier in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, die nicht zuletzt aufgrund der Investitionsbereitschaft der Landwirte zustande kam. Sie schätzen nicht nur den einfach auszubringenden Mineraldünger, sondern auch den großen wirtschaftlichen Wert von Festmist und Gülle mit ihrem hohen Gehalt an gebundenem Stickstoff, Kalium und Phosphor. Mehr zum Thema, den Wert von Wirtschaftsdünger zu berechnen, auf Seite 34.
Berthold Moennig – LW /2012