Herbizide in der nächsten Schönwetterperiode anwenden

Die Wintergetreidebestände befinden sich in der Bestockung. Trotz rechtzeitiger Saat haben sich einige Bestände vor Winter nur mäßig entwickeln können. Überwachsene Bestände sind nur selten vorzufinden. Die Herbizidbehandlungen im Herbst gegen Unkräuter und Ungräser zeigen gute Wirkungsgrade, wobei diese Bestände jetzt zu kontrollieren sind, ob eine Nachbehandlung durchgeführt werden muss.
Noch nicht behandelte Bestände sollten bei der nächsten Schönwetterperiode behandelt werden. Der Temperaturanstieg der letzten Woche hat in einigen Regionen schon dafür gesorgt, dass erste Maßnahmen durchgeführt wurden. Auch weiterhin ist darauf zu achten, dass blattaktive Herbizide, wie zum Beispiel Atlantis, Broadway, nicht bei vorhergesagtem Nachtfrost eingesetzt werden sollten.
Grundsätzlich ist zu beachten:
  • Durch jede Herbizidmaßnahme sind die Kulturen zusätzlichem Stress ausgesetzt.
  • Eine Herbizidmaßnahme sollte nur in vollständig erholten Beständen, die deutliches Wachstum zeigen, durchgeführt werden (sichtbar einsetzendes Kronenwurzelwachstum, 2-3 cm). Nur dadurch ist gewährleistet, dass die Kulturpflanze durch ihren Stoffwechsel den Herbizidwirkstoff möglichst schnell abbauen kann.
  • Der Einsatz von Bodenherbiziden (wie Attribut, Chlortoluron) im Frühjahr bedingt verhaltenes Wachstum der Gräser; sie sollten maximal drei Blätter haben und noch nicht bestockt sein.
Auch wenn bei spät gedrillten Weizenbeständen die Kulturpflanzen noch nicht weit entwickelt sind, zeigen die Gräser vor allem auf Standorten mit hohem Ackerfuchsschwanzdruck ein ausgeprägtes Wurzelwachstum. Dort können mit Bodenherbiziden keine ausreichenden Wirkungsgrade mehr erzielt werden, und es müssen blattaktive Mittel eingesetzt werden (u.a. Atlantis, Broadway, Traxos).    
LLH, Beratungs-Info