Mit den letzten Eingängen von Nmin-Probeergebnissen am 25. Februar 2022 stehen nun die abschließenden, verbindlichen Werte zur Verfügung. Diese können für die Stickstoff-Düngebedarfsberechnung verwendet werden.
Für einige bereits im Herbst 2021 bestellte Kulturen Wintergetreide und Raps wurden die Vorfrüchte zusammengefasst: Halmfrucht = Sommer- und Wintergetreide, Blattfrucht = alle zweikeimblättrigen Kulturen. Grund: Wir liegen hier nicht viele Einzelergebnisse vor. Für die Kombinationen Wintergerste nach Halmfrucht und Sommerungen nach Raps fehlen die Werte für die Schicht 60 bis 90 cm. Diese Schicht muss jedoch bei allen Kulturen außer Sommergetreide, Kartoffeln und Gemüsearten mit kurzer Vegetationsdauer in Ansatz gebracht werden. Die Empfehlung lautet daher, bei Wintergerste nach Halmfrucht und Sommerungen nach Raps die 60 bis 90 cm-Werte der Vorfrüchte Wintergetreide beziehungsweise Winterweizen zu verwenden.
Die aktuellen Empfehlungen
Hinsichtlich der (An)- Düngung, Stickstoff-Formen und Aufteilung der Gaben gelten die folgenden Empfehlungen:
Zu Winterraps wir eine Einmalgabe mit Stickstoff-Stabilisatoren in Form von Mischdüngern mit 30 bis 50 kg Schwefel empfohlen.
Zu den Kulturen Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste, Winterdurum, Dinkel ist die Form, in welcher der Stickstoff zum Start verabreicht wird, fast egal, 10-20 kg Schwefel sind wichtig; Aufteilung der Gesamt N-Menge: jetzt zwei Drittel (zum EC 37), das verbleibende Drittel als KAS.
Zu den Sommergetreide-Arten ist eine Stickstoff-Gabe am besten vor der Aussaat zu setzen, ansonsten direkt nach der Saat; die Stickstoff-Form ist nahezu egal. Eine Schwefel-Applikation ist weniger wichtig als zum Beispiel bei Raps.
Zu Zuckerrüben ist eine Stickstoff-Gabe zur Aussaat angezeigt, die Stickstoff-Form ist relativ egal; N-Stabilisatoren dagegen sind vorteilhaft. Bei Bedarf erfolgen weitere N-Gaben über das Blatt.
Zu Mais: Hier ist eine Unterfußgabe von N-P-Düngern durchaus angezeigt. Der Restbedarf wird dann in einer Applikation vor der Aussaat gedeckt, die Stickstoff-Formen ist auch hier egal. N-Stabilisatoren sind vorteilhaft. Wenn Mischdünger eingesetzt werden sollen, dann sind 10-20 kg Schwefel hinzuzusetzen.
Hermann Heidweiler, DLR Neustadt/Weinstraße – LW 9/2022