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Agrarausschuss der Landjugend trifft auf Ingmar Jung

Ohne die Jungen geht es nicht

Der Agrarausschuss der Hessischen Landjugend setzt sich für die Interessen der Junglandwirte in Hessen ein. Bei einem Treffen mit Landwirtschaftsminister Ingmar Jung haben die Landjugend-Verteter mit ihm über die Themen geredet, die die Junglandwirte in Hessen momentan bewegen.

Der Agrarausschuss und Mitglieder des Landesvorstands der Hessischen Landjugend zusammen mit Landwirtschaftsminister Ingmar Jung. Foto: HLJ

Hessischen Landjugend, begrüßte auf dem Milchviehbetrieb der Familie Schäfer in Külos den Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und die beiden regionalen CDU-Politiker MdL Sebastian Müller und MdB Michael Brand. Unterstützt wurde der Agrarsprecher bei dem Treffen von seinem Agrarausschuss, der sich aus Jung­landwirten aus ganz Hessen zusammensetzt, und einigen Mitgliedern des Landesvorstandes der Hessischen Landjugend.

Fachkräftemangel an Schulen

Ein zentrales Thema des Treffens war der akute Fachkräfteman­gel an den landwirtschaftlichen Schulen. Die Vertreter der Landjugend wiesen darauf hin, dass es immer schwieriger werde, qualifizierte Lehrkräfte zu finden. Oft würde Fachkräftemangel von den Schulen nicht gemeldet. Stattdessen werden Unterrichtsstunden von Personen geleitet, die nicht über ausreichendes Fachwissen verfügen. Dies führt dazu, dass die Schüler nicht die nötige Expertise erhalten, die sie für ihre berufliche Zukunft benötigen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da es die Qualität der Ausbildung beeinträchtigt und die Schüler nicht optimal auf ihre Aufgaben in der Landwirtschaft vorbereitet werden. Die Junglandwirte befürchten, dass Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern langfristig in der Qualität der landwirtschaftlichen Ausbildung zurückfallen könnte.

Tierschutzgesetz in Kritik

Das neue Tierschutzgesetz bringt umfangreiche bürokratische Anforderungen mit sich, die für viele Landwirte eine erhebliche Belastung darstellen. Landwirtschaftsminister Jung merkte an, dass die Bundesregierung offenbar befürchtet, dass nicht ausreichend auf die Regeln geachtet werden würde und daher eine stren­gere Kontrolle für notwendig hält. Diese Wahrnehmung wird von vielen Landwirten als Vertrauensbruch interpretiert, da sie den Eindruck haben, dass ihre besteh­en­­den Praktiken nicht ausreichend gewürdigt werden. Scheld, selbst Schweinehalter, betonte im Dialog mit Jung, dass diese erhöhte Bürokratie die tägliche Arbeit zu­sätzlich erschwert, obwohl die Landwirte das Wohl der Tiere als oberstes Ziel verfolgen.

Regionale Verarbeitungsstätten

Anne Fay, stellvertretende Agrarsprecherin, sprach an, dass in der Region ein Mangel an geeigneten Verarbeitungsstätten besteht. Besonders wichtig war ihr das Thema, da viele Großkunden, die regionale Produkte beziehen möchten, diese oft bereits verarbeitet wünschen. Jung und Fay beratschlagten sich über mögliche Lösungen, wie etwa die Einrichtung von Weiterverarbeitungsstationen direkt auf den Höfen, um den regionalen Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Neben den Gesprächen fand für den Minister eine Hofführung statt, die Christoph Schäfer, Beisitzer des Agrarausschusses, übernahm. Agrarsprecher Scheld sagte abschließend: „Uns ist es wichtig, dass die Politik die Bedürfnisse der jungen Landwirte versteht und unterstützt. Es ist großartig zu sehen, wie offen Landwirtschaftsminister Jung für unsere Anliegen ist.“

hlj – LW 35/2024
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