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Aktion „Ein Funken Hoffnung“ sorgt für strahlende Gesichter

Landwirte – immer mit Herzblut und Leidenschaft

„Ohne Landwirte geht es nicht“, diese Botschaft den Verbrauchern auch und gerade kurz vor dem Weihnachtsfest deutlich zu machen, das ist der Vereinigung „Land schafft Verbindung“ und vielen anderen landwirtschaftlichen Gruppierungen wie dem Fuhr- und Ackerbauverein Speyer 1878 wichtig.

Die geschmückten Traktoren sammelten sich in Speyer unweit der Jungen Lebenshilfe. Foto: Sebastian Fischer
Sterne, Rentiere, Kutsche und vieles mehr schmückten die Traktoren. Foto: Sebastian Fischer
Rund 137 geschmückte Traktoren haben sich auf den Weg zur Kinderklinik in Mainz gemacht. Strahlende Gesichter dankten für das Engagement. Foto: Ruzycki
Das Team der Jungen Lebenshilfe Speyer bedankt sich bei den Landwirten für die gelungene Spendenaktion. Foto: Sebastian Fischer
Ein großes Anliegen der Landwirte in der Vorderpfalz: Landwirtschaftliche Flächen vor dem Zugriff von Gewerbe, Siedlung und Straßenbau zu bewahren. Foto: Sebastian Fischer

Dass sie ganz nebenbei auch noch Spenden sammeln für kranke und notleidende Kinder, obwohl es manch einem Kollegen auf dem Hof bei den stark gestiegenen Dünge- und Spritpreisen selbst nicht gut geht, das ist nicht selbstverständlich. Zeigt aber wie Landwirte ticken: Engagiert für die Gemeinschaft, für die Region und manchmal auch verzweifelt über die unendlichen bürokratischen Hürden der Verwaltung oder die politischen Forderungen. So zeigen sie, dass alles miteinander verbunden ist, dass der Einkauf an der Kasse im Supermarkt sehr wohl Auswirkungen auf die Landschaft vor Ort hat und darauf, was noch angebaut werden kann.

Sie, die mit den Kreisläufen seit Jahrhunderten leben, zeigen, dass man nur im Miteinander stark sein und etwas bewegen kann. Das gibt den kranken Kindern Mut und den Landwirten selbst auch.

So waren am vergangenen Samstag bundesweit weihnachtlich geschmückte Traktoren unterwegs. Im Ahrtal waren es rund 1 500 Traktoren, von Alzey nach Mainz zur Kinderklinik fuhren 137 Traktoren und von Dudenhofen nach Speyer zur Jungen Lebenshilfe haben sich rund 115 weihnachtlich geschmückte Traktoren auf den Weg gemacht. Dabei wurden Spenden gesammelt für die Ahrtalbewohner, die Kinderklinik in Mainz oder die Junge Lebenshilfe in Speyer.

Botschaft der Landwirte geht in Aktion unter

Thilo und Jan Ruzycki aus Hahnheim waren in Mainz dabei: „Es ist wunderbar in all die strahlenden Gesichter der Zuschauer am Straßenrand zu sehen.“ Auch Tim Ballreich vom Martinshof in Dudenhofen ist noch sehr bewegt von der Aktion: „Es waren deutlich mehr Zuschauer auf der Straße als im vergangenen Jahr, alle sehr diszipliniert. Wir konnten knapp 5 000 Euro an Spenden für die Junge Lebenshilfe in Speyer sammeln.“

Ein Wermutstropfen erwähnten sowohl die Initiatoren in Rheinhessen als auch in der Pfalz: Die Tagespresse sei nicht genügend auf die politische Botschaft der Aktion „Ein Funken Hoffnung“ eingegangen. Denn das Anliegen der Landwirte ist weiterhin, die Verbraucher zu sensibilisieren, mehr regionale und hochwertige Produkte zu kaufen, damit die heimischen Landwirte auch eine Zukunft haben. „Dies ist der Funke Hoffnung, den wir Landwirte an die Verbraucher haben“, sagt Ballreich. Das komme in der Tagespresse nicht rüber. Auch die Verbraucher haben Verantwortung.

Ruzycki zeigt sich enttäuscht vom SWR. „Sie waren nicht mal im Ahrtal, wo sich so viele Kollegen einbrachten. Die abgesprochene Reportage zum Schmücken der Fahrzeuge wurde auch abgesagt.“ Zum Glück habe der WDR aus dem Ahrtal berichtet.

zep – LW 49/2021
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