Die große Herausforderung lautet derzeit, die Agroforstwirtschaft aus der Nische „herauszuskalieren“. Eine attraktive Förderung und ein wirtschaftlicher Anreiz durch Kohlenstoffsenken-Zertifikate könnten hierzu beitragen; genauso wie die Vermarktung von Agroforst-Produkten. In Gießen wurden erste Projekte zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten vorgestellt.
„Vielfalt pflanzen – Agroforst skalieren“ – unter diesem Motto stand die zehnte Ausgabe des „Forum Agroforstsysteme“. Das Jubiläum nahm Dr. Christian Böhm, Vorsitzender des veranstaltenden Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft (DeFAF) zum Anlass für einen kleinen Rückblick: Rund 50 Personen versammelten sich 2009 zum ersten Treffen in Dornburg an der Saale.
„Wir haben seitdem viel erreicht“, konstatierte Böhm, „es gibt kaum noch eine Beschränkung der Arten, die wir pflanzen können. Ein guter Erfolg ist auch die Förderung von 600 Euro pro Hektar in der Ökoregelung 3 ab nächstem Jahr. Vor zwei Jahren hatten wir noch 60 Euro.“
Noch immer in der Nische
Auch Böhms Verbandskollege Philipp Westerwalbesloh konnte zum Abschluss der zwei Agroforst-Tage in Gießen Erfolge vermelden: 350 Teilnehmer bedeuten einen Zuwachs von 50 Personen gegenüber dem letzten Forum vor zwei Jahren. Außerdem zählt der DeFAF jetzt knapp 600 Mitglieder. Die schönen Zahlen können aber eines nicht verhehlen: Mit großzügig geschätzten 2000 ha ist die Agroforstwirtschaft bisher noch nicht über die sprichwörtliche Nische hinausgekommen. Traditionelle Systeme, wie Streuobstwiesen, die auch als Agroforst gelten, sind hier nicht eingerechnet.
Wie die Vorgänger-Foren fand die Gießener Tagung an einer Universität statt – auch ein Indiz, dass der Sprung in die freie (Land-) Wirtschaft noch nicht ganz gelungen ist. Das letzte Mottowort „skalieren“ kam deshalb in vielen Beiträgen vor und es wurde deutlich, dass die Agroforstwirtschaft hierfür drei Dinge braucht:
Agroforst ist auf schwachen Standorten sehr pflegeintensiv
Dr. Uta Mitsch vom Betrieb Warnke Agrar GmbH relativierte den starken Anstieg der Förderung auf 600 Euro für die „Beibehaltung einer agroforstlichen Bewirtschaftung“. Die Förderung beziehe sich auf die Gehölzfläche pro Hektar und Jahr. Bei 10 bis 20 Prozent Gehölzanteil seien das 60 bis 120 Euro/ha.
Der Betrieb Warnke, der zwei ehemalige LPGs mit 2000 ha Ökolandbau umfasst, liegt in Sachsen-Anhalt. Wegen des westlich gelegenen Harz komme dort wenig Niederschlag an. „Die Landwirtschaft auf den Sandböden mit maximal 33 Bodenpunkten leidet unter Winderosion und Trockenheit. Auf solchen Standorten ist Agroforst extrem pflegeintensiv“, schilderte sie.
Knapp 1 650 Euro/ha für Verbissschutz
Im Projekt „Land für Morgen“ will der Betrieb Warnke die Erosion bekämpfen und vielfältige, multifunktionale Landschaften schaffen. Mitsch berichete von Agroforst-Planungen auf 150 ha. Seit 2022 seien die ersten Gehölze auf 8,5 ha gepflanzt worden mit Wertholz-Hauptbäumen, Begleitbäumen und Sträuchern als Unterpflanzung. Die Etablierung sei deutlich langwieriger als vorgesehen. „Die Pflanzmaschine hinterlässt eine Rinne. Das hat sich als sehr vorteilhaft beim Gießen erwiesen. Viele Pflanzen kämpfen aber ums Überleben. Wir mussten mehrfach nachpflanzen. Auch im dritten Standjahr haben wir noch Ausfälle“, klagte die Projektentwicklerin.
Erforderlich seien eine gute Bodenvorbereitung, Wässern nach Bedarf, Nachpflanzungen, Beikrautregulierung und Erziehungsschnitt. Das mache die Bestandsgründung arbeits- und kostenintensiv. Allein der Verbissschutz für die 8,5 ha habe rund 14.000 Euro gekostet. Mitsch plädierte dafür, die Förderung nach Standort zu differenzieren.
Mehr Förderung zur Etablierung
Die hohe Anfangsinvestition für ein Agroforst-System sieht auch Dr. Philipp Weckenbrock, Wissenschaftler an der mitveranstaltenden Justus-Liebig-Universität Gießen als großes Hemmnis. Systembedingt müsse danach eine „Hunger-Gap“ überstanden werden, bis zum ersten Mal geerntet werden kann. „Bei schnellwachsenden Bäumen seien das zirka fünf Jahre, bei Frucht- und Nussbäumen zum Teil zehn Jahre und bei Wertholz noch deutlich länger“, so Dr. Weckenbrock. Hilfreich sei deshalb eine attraktive Investitionsförderung.
Einige Bundesländer haben bereits ein Förderprogramm. In Bayern zum Beispiel floppt dieses jedoch, obwohl es bis zu 65 Prozent Zuschuss gibt. Weckenbrock führt das auf die bürokratische Ausprägung zurück. Wünschenswert sei ein einfaches, bundeseinheitliches Programm, zumal die Agrarförderperiode der EU im Jahr 2027 ende und sich länderfinanzierte GAP-Programme ab 2028 ohnehin wieder ändern könnten.
Agroforstwirtschaft für mehr KlimaschutzAuf dem Workshop zu Agroforst als Klimaschutzinstrument des Gießener Agroforst-Forums unterzeichneten der DeFAF und neun weitere Organisationen ein Memorandum. Zur Skalierung der Agroforstwirtschaft enthält dieses vier Forderungen an Bund und Länder:
1. Verstärkte Schaffung von Anreizen für Landwirte, um Agroforstsysteme anzulegen, sowie für verarbeitende Unternehmen und Endverbraucher, um Holzrohstoffe aus Agroforstwirtschaft zu nutzen.
2. Nationale beziehungsweise länderspezifische Förderung zur Etablierung von Gehölzen außerhalb des Waldes als Klimaschutzinstrument, zum Beispiel im Rahmen des Aktionsprogramms NatürlicherKlimaschutz und bei Anpassungsmaßnahmen im kommunalen Klimaschutz.
3. Vermehrte Berücksichtigung und Integration der Agroforstwirtschaft als explizite Umsetzungsmaßnahme zur CO2-Bindung im Bereich Landnutzung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, im nationalen Klimaschutzplan, in einer Langzeitstrategie Negativ-Emissionen des Bundes sowie in regionalen und kommunalen Klimaanpassungskonzepten und -strategien.
4. Einführung eines nationalen Emissionshandels- und Zertifizierungssystems gemäß EU-CRCF, in dessen Rahmen Landnutzer Zertifikate, die sich an der aktuellen Kohlenstoffbindung durch Agroforstgehölze orientieren, erzeugen und handeln dürfen, um dadurch Einnahmen zu generieren.
DanyMehr Ertrag als Reinkulturen
Wenige Tage nach dem Forum verkündete Bundesumweltminister Carsten Schneider, Agroforst im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz fördern zu wollen. Bis die Bundesregierung hier zu einer Einigung kommt, dürfte aber noch dauern. Weckenbrock möchte den Fokus auf die Systemerträge von Agroforstsystemen richten. Er präsentierte vorläufige Auswertungen für eine Metaanalyse zur Land Equivalent Ratio (LER). Von den vielen Studien zu Agroforst weltweit hätten 41 seine Vorgaben an die Validität und Belastbarkeit erfüllt. Nur sechs davon lägen in Europa.
Der Forscher errechnete eine mittlere LER von 1,31: „Das bedeutet, um die gleiche Menge an Erträgen zu erzeugen, wie die untersuchten Agroforstsysteme, ist 31 Prozent mehr Fläche in Reinkulturen nötig.“ Grund dafür sei die vertikal gestufte Nutzung mit höheren Erträgen im Zwar dauerten doberen Stockwerk durch mehr Licht für die Bäume. „Die Auswertungen dauern zwar noch an, die verfügbaren Daten deuten aber darauf hin, dass Agroforstsysteme im Allgemeinen deutlich höhere Systemerträge als Nicht-Agroforstsysteme haben.“
Exkursion zum Gladbacherhof
Agroforstsysteme auf Acker- und auf Weideland konnten die Teilnehmer einer Exkursion zum Gladbacherhof, dem Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität Gießen, besichtigen. Das Programm des Agroforst-Forums umfasste insgesamt fünf Exkursionen, acht Workshops, 24 Vorträge und eine Ausstellung mit mehr als 60 Postern. Auf dem Gladbacherhof wurden zwischen 2020 und 2022 auf 15 ha drei Agroforstsysteme mit über 2000 Gehölzen angelegt. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche Designs mit Wertholz-, Obst- und Biomassegehölzen aus.
Das jüngste davon wurde auf 3,3 ha Acker im „Keyline-Design“ geplant, das in den 1950er-Jahren durch den australischen Ingenieur P. A. Yeomans bekannt wurde. Durch das Anlegen von Leitgräben beziehungsweise Gehölzen entlang der Höhenlinien sollen ein dezentraler Hochwasserschutz, Erosionsschutz, Dürreprävention und auch eine landschaftliche Kühlfunktion erreicht werden.
Doch hält Keyline-Design auch, was es verspricht? Dieser Frage stellte sich Dr. Philipp Gerhardt. Der Förster und Gründer der Firma Baumfeldwirtschaft hat schon über zehn Jahre Erfahrung mit Keyline-Design. Er zeigte anhand von Abflusssimulationen, wie in Hanglagen effektiv Starkregen zurückgehalten werden kann. Im Extremfall müsse das Wasser schadlos abgeleitet werden können. Gerhardt geht es um das Funktionieren eines landwirtschaftlichen Wässersystems: „Keyline-Design kann halten, was es verspricht, wenn Wässersysteme solide geplant werden. Versickerung und Wasserableitung sollten an umgesetzten Projekten nachgewiesen werden können.“
Vermeidbare Fehler nicht begehen
Fehler in Planung und Ausführung können natürlich auch bei weniger komplexen Projekten als bei Keyline-Design vorkommen. Das Agroforst-Forum dient deshalb ganz wesentlich dem Austausch von Erfahrungen und Empfehlungen. Lisa Hillenbrand von der Universität Kassel präsentierte eine Fehleranalyse. „Entscheidend ist eine fachlich korrekte Pflanzung, deshalb ist eine Pflanzung mit Freiwilligen oft problematisch“, sagte sie. Bei Agroforst gebe es keine Universallösungen. Die Lernkurve sei am Anfang steil. Daher riet sie Interessenten, möglichst klein anzufangen, sich zu informieren und vernetzen sowie „vermeidbare Fehler zu vermeiden“.
Stichwort Vernetzung: Corinne Bloch empfahl, Heckenpflanzungen an bestehende Gehölze anzuschließen, weil so durch bessere Myzelbildung das Wachstum der Gehölze gefördert werde. Bloch führt gemeinsam mit ihrem Partner Ernest Hoeffel im Elsaß den Hof „Domaine de Walbourg“ mit innovativer Verbindung von Charolais-Rinderzucht und Agroforstsystemen. 80 ha ihrer 180 ha großen Betriebsfläche zählen zum europäischen Schutzgebietenetz Natura 2000.
„Wir haben jetzt 12 km Hecken und sechs kleine Wäldchen“, berichtete Hoeffel. Das Heckenschnittgut werde zu Hackschnitzeln verarbeitet, die als Stalleinstreu dienten. Terpen, der vor allem in Nadelholz vorkommende Geruchsstoff, binde Ammoniak und reinige so die Stallluft. „Es darf aber nicht mehr als 20 Prozent Nadelholz in den Hackschnitzeln sein, weil sonst das Keimen von Getreide behindert wird“, gab er zu bedenken.
Hackgut und Stroh bringen die Elsässer schichtweise als Einstreu ein. Der Mist wird anschließend zum einzigen Dünger des Betriebs kompostiert. „Wir brauchen keinen Dünger und keine Pestizide“, fügte Bloch an, „wir sind sehr glückliche Menschen mit den Bäumen.“
Probleme bei Beschaffung und Pflanzung
Ein Workshop befasste sich mit dem Pflanzmaterial für Agroforst. Leiter Dr. Jörg Kunz von der Hochschule Geisenheim umriss das Problemfeld: „Es gibt kein Sortiment Agroforst in den Baumschulen.“ Einerseits würden Garten- und Landschaftsbau- (Galabau) Betriebe mit hochwertiger, aber teurer Ballenware beliefert. Andererseits liefern Forstbaumschulen Wurzelware und verlangen hierbei oft Mindestmengen, zum Beispiel 100 Stück pro Sorte.
Das zweite Problemfeld sei die Ausführung, denn Landwirten fehle oft die Zeit für Pflanz- und Pflegemaßnahmen. „Die breite Erfahrung in der Landwirtschaft über Bäume in der Feldflur ist verloren gegangen“, bemerkte Agroforst-Pionier Burkhard Kayser. Galabau-Betriebe zu beauftragen, sei dagegen meistens abschreckend teuer. Hilfreich wäre ein größeres Volumen, um Baumschulen und Dienstleistern mehr Anreiz zu bieten, gezielt auf Agroforst-Belange einzugehen.
Aussaat von Gehölzen
Als Alternative zur Gehölzpflanzung laufen Versuche und auch erste Praxisanwendungen mit direkter Aussaat. Weckenbrock leitete hierzu einen Workshop mit 20 Teilnehmern, wovon rund die Hälfte bereits über Praxiserfahrungen verfügte. Auf dem Gladbacherhof seien für einen Vergleich testweise die gleichen Baumarten gepflanzt und gesät worden.
Bei Letzteren ist Weckenbrock „mit der Keimentwicklung noch nicht zufrieden.“ Es seien noch zu wenige Samen aufgegangen. Einige der gesäten Bäume entwickelten sich jedoch sehr erfreulich. Um Beikräutern vorzubeugen, sei vorher Mulch aufgetragen worden.
Generell sieht der Wissenschaftler viel Potenzial in der Aussaat: „Wir erhoffen uns klimafeste Bäume durch eine ungestörte Wurzelentwicklung in die Tiefe; besonders auf trockenen Standorten.“
Kohlenstoffspeicherung honorieren
Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit Agroforst als Klimaschutzinstrument. Agroforstgehölze und daraus generierte Holzprodukte binden langfristig CO2. Damit wirkt Agroforst als Kohlenstoffsenke und trägt zum Klimaschutz bei. „In der lebenden Biomasse schätzen wir das durchschnittliche jährlicheCO2-Speicherpotenzial auf 10 t pro Hektar Gehölzfläche und Jahr“, sagte Workshopleiter Dr. Rico Hübner vom DeFAF. Seit letztem Jahr liegt das europäische Rahmenwerk zur Zertifzierung von Kohlenstoffsenken (CRCF, Carbon Removal Certification Framework) vor, in welchem Agroforst als eine Möglichkeit der kohlenstoffspeichernden Landbewirtschaftung (Carbon Farming) genannt ist.
Für Carbon Farming fordert die CRCF eine CO2-Speicherung von mindestens fünf Jahren, für Holzprodukte von mindestens 35 Jahren. Wie sich die unterschiedlich lange CO2-Festlegung auf die Zertifizierungsmethodik und letztlich den Zertifikatepreis auswirkt, ist noch nicht ganz geklärt. Die Umsetzung der CRCF-Richtlinie in Deutschland steht noch an.
Unterdessen wird an der Standardisierung der Kohlenstoffbindung in Agroforst-Gehölzen und -Holzprodukten gearbeitet. Wie Konstantin Schwarz von der Vivo Carbon gGmbH berichtete, werde derzeit die vorläufige DIN-Norm DIN SPEC 93609 erstellt. Kohlenstoffsenken-Zertifikate könnten also in absehbarer Zukunft marktwirtschaftliche Anreize zur Anlage von Agroforstsystemen bieten. Am Ende des Workshops wurde ein Memorandum „Agroforstwirtschaft für mehr Klimaschutz“ verabschiedet.
Vermarktung von Agroforst-Produkten
Besonders wünschenswert wäre eine Wertschöpfung aus Agroforst-Produkten durch deren Verkauf; möglichst in der Region. In Nordhessen und in der Lausitz wurden Vermarktungsprojekte in die Wege geleitet. Ribana Bergmann vom Verein für Regenerative und Soziale Landwirtschaft (ReSoLa), der in Nordhessen ein 2 ha großes Agroforst-Gehölz mit Nuss- und Fruchtbäumen angelegt hat, präsentierte Kalkulationen von Agroforst-Produkten vom Anbau bis zum Lebensmittel.
Dabei wurden unterschiedliche Verarbeitungsschritte und Vermarktungswege untersucht: von der Selbsternte bis zum Pressen von Walnussöl, Gefriertrocknen und der Erzeugung verschiedener Produkte (Müsli, Riegel, Aufstriche, Bratlinge). Bergmann zufolge sei noch nicht entschieden, welcher Weg nun verfolgt werde.
Agroforst oder Agrofrost?
In der Lausitz entstand eine Vermarktungsinitiative im Rahmen des Projekts Agrowert-Regio. Am Beginn standen eine Marktpotenzialanalyse und eine Verbraucherumfrage. „Ein großer Teil der Befragten hat den Begriff Agroforst noch nie gehört“, schilderte Julia Ehrich von der Hochschule Eberswalde. Von denen, die Agroforst zu kennen glauben, verbinden einige das Wort mit dem Einfrieren von Lebensmitteln. „Einer sagte: Das muss so etwas sein wie Bofrost“, sorgte sie für Schmunzeln im Saal.
Für eine Probevermarktung mit dem Ziel, Agroforst-Produkte sichtbar zu machen, wurden Eier aus Agroforst-Hühnerausläufen und Brot aus Champagnerroggen, einer in Deutschland wiedereingeführten, gehaltvollen Winterroggen-Sorte, ausgewählt. Der Slogan „Besser mit Bäumen“ begleitete die Kampagne. „Während sich die Nachfrage nach den Eiern dürftig gestaltete, war das Agroforst-Brot schnell ausverkauft“, berichtete Projektmitarbeiter Ruben Weber. Ein Beitrag im Regionalfernsehen habe viel Aufmerksamkeit erzeugt. Das Agroforst-Brot solle nun wieder angeboten werden.
Agroforst muss bekannter werden
„Ein Siegel für Agroforst-Produkte – vom Waldgarten bis zum Pappelsystem – wäre schön“, sagte der am Projekt beteiligte Agroforst-Landwirt Thomas Domin. Die Initiative offenbart, dass Agroforst für den Verbraucher noch etwas Besonderes ist und er daher auch besondere Produkte erwartet.
Es gibt noch viel zu tun, um Agroforst bekannter zu machen. Da traf es sich gut, dass in Gießen auch Marie Hoffmann auftrat. Der Agrar-Influencerin folgen über 800 000 Social-Media-Nutzer. Sie zeigte ein Video zur Aussaat von Zwischenfrüchten mit einer Drohne. „Man hat die Möglichkeit, mit dem Handy Videos zu machen und die Leute mit aufs Feld zu nehmen“, gab sie Einblick in ihre Arbeit. Hoffmann hat inzwischen mit ihrem Freund einen Bauernhof gekauft und möchte dort ein Agroforstsystem und auch „Beetle Banks“, mehrere Meter breite Wälle mit Blühstreifen, anlegen.
Christian Dany – LW 50/2025