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Erfolgreich beim Clipping, Rangieren und Tierbeurteilen

Treffen der Bundesjungzüchter in Fließem

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte am zweiten Juniwochende das Bundesjungzüchtertreffen 2022 im Regionalzentrum der RUW in Fließem durchgeführt werden. Über die Veranstaltung des Verbandes Deutscher Jungzüchter (VDJ) und der RUW mit den RUW-Jungzüchtern berichtet Christiane Reif von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Das komplette RUW-Team mit den Betreuern, dem JZ-Vorstand sowie das Sieger-Typtier Alt mit dem Vorführer Luke Lohmöller.
Zufrieden zeigt sich das RUW-Team nach den Wettbewerben (v.l.): Melissa Bange, Carla Buxtrup, Lara-Sophie Röhling, Maren Buxtrup, Josefa Henkelmann, Laura Köster, Niklas Engbring und Marek Bange.
Der Tierbeurteilungs- und der Rangierwettbewerb fanden auf dem Betrieb von Thomas Kreutz in Wilsecker statt, dafür wurde der Familie gedankt.

Das letzte Bundesjungzüchtertreffen im RUW-Gebiet fand 1999 in Hamm statt. Dies zeigt, wie selten diese Veranstaltung für einen Zuchtverband ist und ist daher noch spannender für alle Beteiligten. Insgesamt nahmen 12 Zuchtverbände an dieser Veranstaltung teil. Das Regionalzentrum der RUW in Fließem bot sich von seiner Struktur optimal für die Durchführung dieser Veranstaltung an.

Am Abend fand die Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Jungzüchter statt. In diesem Rahmen wurden auch die Wahlen für den Vorstand durchgeführt. Aus dem Vorstand schied Johannes Henkelmann (RUW) aus. Ihm wurde für seine jahrelange Vorstandsarbeit gedankt. Neu in den Vorstand wurde Leonie Wiewer (RUW) gewählt.

Den Beginn machte der Bundesclippingwettbewerb am Freitagmorgen. Bereits um 8 Uhr gingen die Teilnehmer der Altersklasse I (16 bis 20 Jahre) an den Start. In dieser Altersklasse belegte Lara-Sophie Röhling aus Rahden (RUW) einen sehr guten achten Platz. Sie überzeugte mit einer sehr konzentrierten Arbeitsweise und teilte sich ihre Zeit bis hin zum fertig gefitteten Tier genau ein. In der Altersklasse II (21 bis 25 Jahre) sicherte sich Laura Köster aus Steinfurt (RUW) den sechsten Platz. Die Konkurrenz in dieser Altersklasse war sehr groß und Laura Köster konnte sich mit ihrem Ergebnis zurecht in dieser Altersklasse durchsetzen.

Tierbeurteilung und Rangierung

Die Tierbeurteilung und Rangierung einer Färsenklasse fand am Freitagnachmittag auf dem Betrieb von Thomas Kreutz in Wilsecker statt. Nach einer Betriebsbesichtigung konnte die Tierbeurteilung von drei Färsen starten. Anschließend folgte die Rangierung einer Färsenklasse, die Carina Nölker als Preisrichterin richtete.

Der Milch- und Zuchtviehbetrieb Kreutz hält 148 Milchkühe, Zuchtbullen und die gesamte weibliche Nachzucht. Gemolken wird mit zwei automatischen Melksystemen. Die Milchviehherde erzielte im letzten Jahr eine durchschnittliche Leistung von 11 800 kg Milch je Kuh.Beim Durchgang durch den im Jahr 2011 erbauten Milchvieh­stall konnte man durchweg sehr gute Milchkühe sehen. Die Familie Kreutz ist ein Zuchtbetrieb durch und durch und besucht auch regelmäßig Tierschauen. Die Familie vermarktet jährlich viele Zuchttiere. Außerdem arbeitet der Betrieb mit Embryotransfer und bei den Vererbern gerne mit Wiedereinsatzbullen.

Im Einzelwettbewerb Tierbeurteilung und Rangierung der Altersklasse I (16 bis 20 Jahre) sind drei RUW-Jungzüchter unter den ersten zehn Plätzen zu finden. Den 10. Platz sicherte sich Maren Buxtrup aus Nottuln, den neunten Platz belegte Melissa Bange aus Seibersbach. Der erste Platz unter den jungen Teilnehmern in der Tierbeurteilung und somit auch ein Pokal für in die Vitrine geht an Janis Tapprich aus Vierherrenborn (RUW).

Auch in der zweiten Altersklasse (21 bis 25 Jahre) konnten die RUW-Jungzüchter überzeugen. Carla Buxtrup, Nottuln, belegte mit ihrer Tierbeurteilung den neunten Platz und Laura Köster, Steinfurt, sicherte sich den achten Platz unter allen Teilnehmern.

Im Teamwettbewerb der Tierbeurteilung und Rangierung konnten die RUW-Jungzüchter überzeugen. In der Altersklasse jung belegte das Team RUW3 mit Lara-Sophie Röhling aus Rahden, Janis Tapprich aus Vierherrenborn, und Maren Buxtrup aus Nottuln, einen sehr guten zweiten Platz. In der Altersklasse alt konnte sich das Team RUW2 bestehend aus Marek Bange aus Seibersbach, Melissa Bange aus Seibersbach, und Carla Buxtrup aus Nottuln, durchsetzen und erreichten den dritten Platz. Das Team RUW1 mit den Teilnehmern Laura Köster aus Steinfurt, Josefa Henkelmann aus Wadersloh und Niklas Engbring aus Steinfurt erzielten im Teamwettbewerb den fünften Platz.

Sieger im Bundestyptierwettbewerb

Am Freitagabend wurde der Bundestyptierwettbewerb durch­geführt. Der Preisrichter Joe Schweigen aus Luxemburg hatte es nicht leicht. Die Qualität aus ganz Deutschland war sehr hoch. In Klasse 3 erreichte BaS Hivay, eine Unstopabull-Tochter, von Christian Bange aus Seibersbach (RUW) den 1a-Platz. Sie war sehr gut entwickelt, wies sehr feine Knochen auf und konnte sich somit in ihrer Klasse durchsetzen. Dicht darauf folgte auf dem 1b-Platz die Avatar-Red-Tochter KOE Fancy von der Köster KG aus Steinfurt (RUW). Die Lambda-Tochter aus Bradnick von der Köster KG aus Steinfurt trat in der fünften Klasse an und belegte den 1c-Platz.

Typtiere bis ein Jahr fallen in die Kategorie Jung. Sieger im Bundestyptierwettbewerb jung wurde eine Warrior-Tochter HAD Hail-Mary von Büscherhoff-Holsteins, Hendrik Albers, Hullcrest & van de Molen aus Steinfeld (MAR-WEU). Reservesieger jung wurde die Cheers-Tochter Grete von Bernhard, Cramer aus Bargerfehn (VOST). Den Titel Honorable Mention konnte die Rusty-Red-Tochter Bee Kacy von Johannes Beerepoot aus Stadtland (MAR-WEU) erzielen.

Es folgte der Bundestyptierwettbewerb alt (Klasse 6 bis 11). In Klasse 7 konnte die Lucid-Red Tochter von der Warner GbR aus Rahden (RUW) mit sehr viel Harmonie und einer guten Oberlinie überzeugen und belegte den 1b-Platz. Die Apple-Crisp-Tochter Ginger von Josefa Henkelmann aus Wadersloh (RUW) zeigte sich in Klasse 8 sehr gut in ihrer Bewegung und ist ein sehr komplettes Rind. Sie konnte sich den 1c-Platz in ihrer Klasse sichern. In Klasse 9 ging die Diamondback-Tochter BaS Fire von Christian Bange aus Seibersbach (RUW) an den Start und erzielte den 1f-Platz in ihrer Klasse.

Last but not least trat Easy Glück in Klasse 11 in den Ring. Sie ist eine Altitude-Tochter aus Damion von Wiewer, Wiethege, Köster, Drensteinfurt (RUW). Dieses sehr harmonische und sehr komplette Rind stach direkt ins Auge. Die parallele Beinstellung, ihre Stärke und die Komplettheit führte Joe Schweigen dazu, sie auf den 1a-Platz stellen. Anschließend folgte die Siegerauswahl alt. Es zogen zwei Tiere aus dem RUW-Team in den Ring ein und alle fieberten mit. Auch hier konnte die sehr harmonische und typstarke Altitude-Tochter Easy Glück von Wiewer, Wiethege, Köster, Drensteinfurt (RUW), sich durchsetzen und wurde bestes Typtier mit dem Titel Sieger alt.

Reservesieger wurde die Haniko-Tochter Hat Amanda von Josef und Bernd Hatke GbR aus Bösel (MAR-WEU). Die ehrenvolle Erwähnung ging an die Denver-Tochter Eaton Denver BungaBunga von Dirk Huhne aus Kasseedorf (RSH).

Ruhe und Konzentration beim Vorführwettbewerb

Am nächsten Morgen stand der Bundesvorführwettbewerb auf dem Programm. Als Preisrichterin konnte Erica Rijneveld aus den Niederlanden gewonnen werden. Direkt in der ersten Klasse trat Marek Bange aus Seibersbach, aus dem RUW-Team an. Er hatte die Preisrichterin immer im Blick, konnte schnell auf Zeichen reagieren und sicherte sich somit den 1c-Platz in seiner Klasse.

In der zweiten Klasse trat Lara-Sophie Röhling aus Rahden, an. Sie hatte ihr Tier sehr gut vorbereitet und konnte mit viel Ruhe und höchster Konzentration überzeugen. Sie übertrug ihre Ruhe auf das Tier, konnte ihr Rind zügig aufstellen und erzielte den 1a-Platz. Melissa Bange aus Seibersbach, zog in der vierten Klasse in den Ring ein. Auch hier war höchste Konzentration zu sehen. Sie ließ die Preisrichterin nicht aus dem Blick, arbeitete sehr ruhig mit ihrem Tier und konnte ebenfalls den 1a-Platz in ihrer Klasse erreichen. In Klasse 6 ging Maren Buxtrup aus Nottuln, an den Start. Sie führte ihr Rind gut durch den Ring, hielt Blickkontakt zur Preisrichterin und sicherte sich in ihrer Klasse den 1d-Platz.

In der Altersklasse II (21 bis 25 Jahre) trat Josefa Henkelmann aus Wadersloh in Klasse 8 in den Ring. Sie führte ihr Rind sehr konzentriert vor und konnte ihre Ruhe auf das Rind übertragen. Das schnelle Aufstellen ließ sie den 1b-Platz erreichen.

In der nächsten Klasse folgte Laura Köster aus Steinfurt. Auch sie überzeugte mit einer sehr ruhigen und hoch konzentrierten Vorführleistung. Sie hatte die Preisrichterin Erica Rijneveld immer im Blick, stellte zügig ihr Rind auf und konnte auf Zeichen direkt reagieren. Diese Merkmale sicherten ihr den 1a-Platz. In Klasse 10 folgte Niklas Engbring aus Steinfurt für das RUW Team. Auch er konnte mit einer sehr guten Vorführleistung und dem stetigen Blickkontakt überzeugen und sicherte sich in seiner Klasse den 1b-Platz.

Anschließend folgte in Klasse 11 mit Carla Buxtrup aus Nottuln aus dem RUW Team. Sie hatte ihr Rind unter voller Kontrolle und übertrug ihre Ruhe auf ihr Rind. Sie war sehr konzentriert und reagierte zügig auf Zeichen der Preisrichterin. Diese Leistung brachte ihr den 1b-Platz in ihrer Klasse ein.

Dieser Wettbewerb ist offen für alle Jungzüchter und Betreuer eines Verbandes und findet als Teamwettbewerb statt. Bewertet wird hierbei der Gesamtauftritt des teilnehmenden Teams. Bewertungspunkte können zum Beispiel Teamfähigkeit, Arbeitsorganisation, Sauberkeit und Fütterung der Tiere, aber auch Ordnung am Stand und die Stalltafeln sein. Neu in diesem Jahr war, dass es „Undercover-Bewerter“ gab, die während der Wettbewerbstage sich ihre Eindrücke von den Teams machen konnten.

Am Samstagabend fand die Siegerehrung statt. In diesem Rahmen wurden auch die Plätze des Teamwettbewerbs bekannt gegeben. Platz 2 belegten die Jungzüchter des RUW-Teams und erhielten einen Pokal für diese tolle Leistung.

Nach der Siegerehrung ließen die Jungzüchter den Tag bei bester Stimmung mit einer Bundesjungzüchterparty ausklingen. Es wurde getanzt, gefeiert und gelacht und die Anspannung der beiden Wettbewerbstage fallen gelassen.

 – LW 26/2022
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