Mitte März fand eine Lehrfahrt des Fleckviehzuchtvereins Starkenburg auf die Schwäbische Alb statt. Die Mitglieder, Jungzüchter und weitere Gäste sahen unter anderem den Büffelmilchbetrieb der Familie Steinwand. Weiterhin stand ein Fleckviehzuchtbetrieb mit 125 Kühen bei einem Herdendurchschnitt von 8 000 Litern auf dem Programm.
Dazu besuchten die Starkenburger Fleckviehzüchter zwei sehr interessante und mit besonderen Schwerpunkten ausgerichtete Betriebe. Zum einen den Büffelmilchbetrieb der Familie Steinwand in Sulz-Dürrenmettstätten. Einen von wenigen Betrieben in Deutschland, welche die Wasserbüffelzucht betreiben. Auf einer Fläche von 120 ha werden derzeit 32 Büffelkühe mit Nachzucht und einige Fleckviehkühe, die als Mutterkühe dienen, gehalten.
Nicht alle Büffelkühe lassen sich gut melken
Gemolken wird im Fischgrätenmelkstand. Da nicht alle Kühe die Prozedur beim Melken akzeptieren, dienen diese Tiere als Mutterkühe. Pro Kuh werden 6 bis 10 Liter bei 8 Prozent Fett und 4,5 Prozent Eiweiß ermolken. Die Frischmilch und Milchprodukte, wie Quark und verschiedene Käsesorten werden am Hof erstellt und neben umfangreichen Fleisch- und Wurstangeboten über den Hofladen und an spezielle Interessenten abgegeben.
Direktvermarktung wird ausgebaut
Versucht wird, über größere Märkte ins Geschäft zu kommen. Neben den Milch- und Fleischprodukten der Büffel werden weitere Erzeugnisse wie Kartoffeln aus eigenem Anbau beziehungsweise Eier aus der eigenen Legehennenhaltung angeboten.
Den Landwirten aus Hessen beeindruckte auch der weiterhin besichtigte Betrieb im Rahmen dieser Lehrfahrt. So sahen die Starkenburger Züchter den 170 ha-Betrieb der GbR Grieshaber und Schmid in Ditzingen, der ökologisch wirtschaftet und 125 Milchkühe plus der weiblichen Nachzucht hält. Dieser Betrieb liegt im Strohgäu, im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg.
Familienbetrieb ist breit aufgestellt
Die Stallgebäude und die Rinderherde wurden nach und nach laufend erweitert. Der Außenklimastall wurde nach ökologischen Richtlinien erbaut. Dabei wurde das Wohlbefinden der Tiere im Blick behalten, so dass man in diesem Betrieb eine hinsichtlich der Merkmalsbereiche Milchtyp, Körper, Fundament und Euter beeindruckende Fleckvieh-Kuhherde sah. Die Klauenpflege an der gesamten Herde wird kontinuierlich dreimal pro Jahr durchgeführt. Die Fütterung der Kühe auf ökologischer Grundlage mit entsprechender Futterverabreichung führt den Betrieb zu einer Spitzenherdenleistung von 8 200 kg Milch mit besten Inhaltstoffen pro Kuh, was einen Auszahlungspreis pro Liter Mich von 45 bis 48 Cent ermöglicht. Alle Tiere werden ausschließlich mit geprüften Spitzenbullen besamt.
Der Verkauf der Bullenkälber erfolgt mit einem Gewicht von 70 kg. Neben dem Rinderbereich betreibt dieser Familienbetrieb weiterhin Kartoffel,- Karotten- und Zwiebelanbau. So dass man neben der Milchviehhaltung einen weiteren betrieblichen Standpunkt im Feldgemüseanbau hat.
Pleik – LW 14/2016