Unter dem Motto „Schafrassenschau“ fand kürzlich der Lukasmarkt statt – ein Feiertag der rheinland-pfälzischen Schafzucht. Bei herrlichem Wetter und großem Zuschauerzuspruch konnten 12 Rassen aus 16 verschiedenen Zuchtstätten bewundert werden. So teilt der Zuchtleiter Heinrich Schulte von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit.
Der neue Zuchtleiter Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, durfte die Schafe in diesem Jahr richten und kommentieren. In Rheinland-Pfalz werden die gefährdeten Schaf- und Ziegenrassen wie in anderen Bundesländern leider nicht direkt gefördert. Dennoch sind die rheinland-pfälzischen Schaf- und Ziegenzüchter aktiv dabei, solche Rassen züchterisch zu erhalten. Dementsprechend waren auch auf dem Schaftag viele zum Teil stark gefährdete Landrassen ausgestellt. Zu den gefährdeten Landrassen gehören auch viele Bergschafrassen, die in unseren Mittelgebirgslagen gut zurechtkommen. Werner Müller aus Honerath zeigte hier das Braune und das Schwarze Bergschaf. Bei den stark gefährdeten Gescheckten Bergschafen waren gleich zwei Aussteller mit Anje Hamann-Kraut aus Mendig, und Tina Haus aus Windhagen, vertreten. Das höchst bewertete Tier dieser Rasse war der Bock Arnold aus der Zucht Hamann-Kraut.
Coburger Fuchsschafe überzeugen
Mit bei den Publikumslieblingen waren die rahmigen, langbeinigen Tiroler Bergschafe, die seit einem Jahr in Rheinland-Pfalz von Dr. Sandra Köhnke aus Hümmerich, gehalten werden. Bei den Landrassenschafen überzeugte die Zuchtstätte Klaus Engels aus Anschau, mit seinen Coburger Fuchsschafen. Neben zwei Zuchtböcken stellte Engels drei sehr ordentliche weibliche Auen aus, die in Korrektheit und Rassetyp überzeugen konnten. Der Waldschafzüchter German Braun aus Römerberg hat die gefährdeten Waldschafe ausgestellt. Eine weitere Lieblingsrasse des Publikums stellten die auffälligen Walliser Schwarznasenschafe dar. Die beiden Zuchtstätten Ursula und Sebastian Nürenberg aus dem Spessart, und die Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer aus Freisbach, stellten hier ihre Tiere aus. Die Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer hatten ihre mitgebrachten Tiere auf den Punkt vorbereitet. In strahlendem Weiß überzeugte Alma mit ihrer breiten Entwicklung den Preisrichter. Bei den Rhönschafen brachte die Zuchtstätte Dr. Lothar Wehner aus Kirchberg eine sehr ansehnliche Gruppe mit. Hier wurde die auch schon auf der Bundesschafschau ausgezeichnete Bundessiegerin mit ihrem starken Rassetyp, die Kat.-Nr.: 41 zur Klassensiegerin bei den Rhönschafen.
Bei den jüngeren Schafrassen in Deutschland, den Haarschafen war der Betrieb Jan und Andrea Engelmeyer aus Üxheim, mit den Braunen Haarschafen vertreten. Die sehr ausgeglichene Rassegruppe wurde bei den weiblichen Tieren von der jüngsten, einer sehr langen, Kat-Nr. 49 angeführt. Klara Hack, aus Sellerich stellte zwei weitere Haarschafe, Lammböcke der Rasse Dorper aus. Hier überzeugte die Kat-Nr.: 50 mit seiner Geschlossen- und Korrektheit gepaart mit ordentlichen Bemuskelung.
Eine große Konkurrenz gab es bei den besonders bedeutenden Schwarzköpfigen Fleischschafen in Rheinland-Pfalz. Hier trafen die Lokalmatadore Theo und Friedel Bous aus Mayen-Alzheim, Klaus und Alexander Michels aus Echtershausen und Patric Stephan aus dem benachbarten saarländischen Rehlingen-Siersburg aufeinander. Gleich bei der ersten Klasse, den Böcken, wurde es spannend. Hier konnte sich der Bock von Theo Bous mit seinem Rahmen mit viel Fleisch überzeugen.
Spannung bei der Wahl zu Miss und Mister Mayen
Bei den weiblichen Tieren ging es auf einem hohen Niveau weiter. Hier konnte sich bei der Siegerauswahl die Kat-Nr.: 55 von Friedel Bous durch ihre Harmonie, extreme Breite und Korrektheit im Fundament, vor dem Lamm Kat-Nr.: 62 aus der Zucht Michels platzieren. Die abschließende Rasse bildeten die Merinolandrasse Schafe von der Schafzucht Bühner in Kandel. Hier wurden ein gewaltiger fleischbetonter Bock und auch sehr breite, fleischreiche Mutterschafe ausgestellt.
Spannend wurde es bei der Auswahl der Miss und Mister Mayen. Bei der Auswahl waren alle Rassen vertreten. Bei der Misswahl standen am Schluss noch fünf Schafe im Ring. Das rahmige Haarschaf von Engelmeyer, das korrekte Coburger Fuchsschaf von Engels, das Walliser Schwarznasenschaf der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer, die Bundessiegerin der Rhönschafe von Wehner und das gewaltige Schwarzköpfige Fleischschaf von Friedel Bous. Die Freude war riesig, als der Titel an das hervorragend herausgebrachte Walliser Schwarznasenschaf der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer ging. Ein ebenso farbenprächtiges Bild bot dann die Auswahl des Mister Mayen. Hier führte kein Weg am amtierenden Bundeschampion bei den farbigen Fleischschafen, den Schwarzköpfigen Fleischschafbock von Theo Bous aus Mayen-Alzheim vorbei.
Ein weiterer Publikumsmagnet war die Schafschurdemonstration. Hier zeigte Thomas Müller fachmännisch, wie die Schafschur erfolgt. Eine Spinngruppe, organisiert von Ursula Nürenberg, zog viele Interessenten an.
Die Informationsstände des Landesverbandes Schafe- und Ziegenhalter und Züchter, des Koordinationszentrum Luchs und Wolf stand für Fragen und Anliegen offen. Für das leibliche Wohl bei den Getränken sorgten der Schäferverein Vordereifel. Für schmackhafte Schafspezialitäten vom Grill und Pfanne sorgte die Schäferei Neumann vom Hof Meerheck.