Aus der Region | LW HEUTE

Jungzüchter-Scherwettbewerb in Frankenberg hat Stellenwert

Zwölf Teams in zwei Altersklassen auf Betrieb Ochse

Ende Dezember fand der mittlerweile zum festen Termin „zwischen den Jahren“ im Frankenberger Raum gewordene gemeinsame Scherwettbewerb der Jungzüchterclubs Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf statt. Dieses Jahr hatten die Clubs auf den Betrieb Ochse GbR in Dörnholzhausen alle Jungzüchter und Interessierten eingeladen. Nach dem Wettbewerb mit Siegerehrung bestand die Möglichkeit, den interessanten Rinderzuchtbetrieb der Familie Ochse zu besichtigen.

Marcel Löwer richtet die „Topline“ auf dem Rücken der Kuh her. Foto: Chrisopher Ziermann
Louisa Schwarz (links) und Milena Hauck waren zum ersten Mal dabei. Foto: Chrisopher Ziermann

Der Scherwettbewerb ist in der Frankenberger Region unter den Landwirten äußerst beliebt. Ende des Jahres richten die Jungzüchter traditionell diesen auf einen Betrieb in der Region aus. Dieses Mal waren sie bei Familie Ochse in Dörnholzhausen. Circa 250 Besucher schauten vorbei.

Der neue Milchviehstall bietet Kühen viel Komfort

„Die Kühe sind hier entspannter als im alten Stall“, ist sich Landwirt Hartmut Ochse sicher, der seinen Betrieb und Tiere aus seiner Herde für diese interessante Veranstaltung der nächsten Rinderzüchtergeneration gerne zur Verfügung stellte.

Familie Ochse hat einen neuen Stall für 180 Kühe gebaut. Die Tiere haben in den Boxen mehr Freiraum als vorher. Zum Wohlfühlfaktor tragen auch die automatisch betriebenen Bürsten bei. Ein Gerät fährt auf Schienen um die Boxen und verteilt das Futter. Durch die hohen Wände ist viel Luft im Stall, die Seitenteile können im Sommer aufgemacht werden, damit frische Luft hereinkommt. „Wir freuen uns jedes Jahr darauf“, sagte David Kreinberg, der zusammen mit Björn Ochse den Wettbewerb diesmal gewonnen hat. „Solche Wettbewerbe gibt es nicht überall. Nirgendwo in Hessen gibt es so viele Kühe wie in Waldeck-Frankenberg“, so Monika Schmutzler, Vorsitzende des Jungzüchterclubs Marburg-Biedenkopf, der mit dem aus Waldeck- Frankenberg kooperiert. Die Königsdisziplin ist die sogenannte Topline, die auf dem Rücken der Tiere verläuft. Hier soll das Fell möglichst gleichmäßig und gerade stehen. Konkret vorbereiten können sich die Jungzüchter übrigens nicht: Die Kühe werden ihnen kurz bevor es losgeht zugelost, jedes Tier hat einen anderen Körperbau. Zwölf Teams in zwei Altersklassen waren dabei. Beim Wettbewerb steht der Spaß im Vordergrund, die Scher-Fähigkeiten sind aber auch im Alltag gefragt, wenn die Kühe für eine Tierschau oder Auktion hergerichtet werden. „Die Milchkuh soll leistungsstark und zugleich edel aussehen. Wir machen sie zurecht, so wie Models“, erläuterte Schmutzler das Ziel.

Die Ergebnisse des Wettbewerbes

Die Top Drei der „Erfahrenen Jungzüchter“: Erster Platz: David Kreinberg aus Sehlen mit Björn Ochse, Dörnholzhausen, 76 Punkte; Zweiter Platz für Wiebke Pohlmann aus Welleringhausen und Nicholas Meier aus Wetterburg, 75 Punkte. Dritter Platz: Sarah Fackiner aus Dainrode und Laura Ochse aus Dörnholzhausen und Marcel Löwer aus Herbelhausen mit Stefan Hochgrebe aus Haubern erhielten jeweils 73 Punkte. Die besten Newcomer (erstmalige Teilnehmer): Emily Meier und Franziska Hensche (beide Wetterburg), 73 Punkte. Ferner Milena Hauck und Louisa Schwarz (ebenfalls aus Wetterburg mit 72 Punkten. Für die Be­wertung war Eike Spangenberg aus Bad Arolsen verantwortlich. Er war als junger Mann zweimal bester Scherer der Jungzüchter in Deutschland.

Ziermann – LW 2/2017
Preisrichterschulung für Jungzüchter Fortbildung der Clubs Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf
Viele Tipps für die Jungzüchter Tierbeurteilungswettbewerb auf dem Betrieb Lölkes