Mit Blick auf die Klimawirkung kann der Energie- oder Rohstoffverbrauch verschiedener Wirtschaftszweige nicht ohne weiteres einfach miteinander vergli- chen werden. Darauf hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) am Montag vergangener Woche Ende Oktober hingewiesen und will da- mit anderslautende Darstellungen richtigstellen.
Die deutsche Landwirtschaft emittiert laut BWV jährlich rund 66 Mio t CO2-Äquivalent, bestehend aus Methan, Lachgas und Kohlendioxyd. Dabei werde aber offensichtlich oder versehentlich unterschlagen, dass die Ausgangsstoffe in der Regel regenerative Stoffe und daher nur selten fossilen Ursprungs seien.
Ein Beispiel sind dem Verband zufolge die „rülpsenden Kühe“. Wiederkäuer erzeugten über Verdauungsvorgänge Methan, das in der Atmosphäre eine Halbwertszeit von etwa zwölf Jahren aufweise. Gleichzeitig werde das Methan in der Atmosphäre zu Wasser und Kohlendioxyd abgebaut und von der Vegetation wieder aufgenommen. Bei konstanter Anzahl der Wiederkäuer nehme somit die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht zu.
Vergleiche zeichnen ein falsches Bild
Es sei also falsch, Treibhausgasemissionen verschiedener wirtschaftlicher Bereiche miteinander zu vergleichen, ohne die Herkunft der Stoffe zu berücksichtigen, so der Verband. Der Verbrauch fossiler Energien führe zu einer Zunahme treibhausrelevanter Gase in der Atmosphäre, die Nutzung oberirdischer Stoffe beziehungsweise regenerativer Energien hingegen nicht. Landwirtschaft und Klimaschutz seien daher eng miteinander verbunden.
age – LW 45/2022