Durch die Vergärung von Gülle das Klima schützen

Fördermaßnahmen heben THG-Einspar- und Energiepotenziale

In Deutschland fallen jährlich etwa 150 bis 190 Mio. t Wirtschaftsdünger an. 70 Prozent davon werden unbehandelt gelagert und auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. Dabei werden klimaschädliche Emissionen, vor allem Methan, freigesetzt. Die bislang einzige technisch und wirtschaftlich etablierte Möglichkeit, diese Emissionen zu reduzieren, ist die Vergärung der Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen. Sie hat sogar einen doppelten Klimanutzen und vermeidet durch die Substitution von fossilen Energien zusätzlich Kohlendioxid-Emissionen.

Die Vergärung von Wirtschaftsdüngern leistet einen großen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen in der Tierhaltung. Neben der Klimaschutzleistung stellt sie einen erneuerbaren, flexibel einsetzbaren Energieträger bereit, der vielseitig in Form von Strom, Wärme und Kraftstoff genutzt werden kann.

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Bei der Energieerzeugung lassen sich Treibhausgas-Emissionen (THG) vermeiden, indem fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden. In der Tierhaltung hingegen sind THG-Emissionen nur schwer zu kontrollieren, da sie eng mit natürlichen Umsetzungsprozessen wie der tierischen Verdauung verbunden sind. Seit 1990 sind die THG-Emissionen aus der Landwirtschaft von 81 Mio. t Kohlendioxid-Äquivalenten (CO2-Äq.) auf 61 Mio. t CO2-Äq. im Jahr 2021 gesunken In Deutschland???. Der Anteil der landwirtschaftlichen THG-Emissionen ist mit 8 Prozent im Vergleich zu den anderen Sektoren, wie zum Beispiel Energie (32 %), Industrie (24 %), Gebäude (15 %) und Verkehr (19 %), vergleichsweise gering.

FNR – LW 39/2022