Landwirte bauen ihre Kulturen über eine ganze Vegetationsperiode hinweg an, investieren in Aussaat, Düngung und Pflege sowie Erntemaßnahmen. Ihr Ziel ist es, hochwertige Produkte – meist Lebens- oder Futtermittel oder Energie – zu erzeugen. Verluste, mechanische Beschädigungen oder Verderb nach der Ernte mindern ihre Verkaufserlöse beziehungsweise die Verwendung im eigenen Betrieb.
Gleichzeitig steigen die Erwartungen der aufnehmenden Hand an qualitativ hochwertige Produkte mit möglichst homogenen Eigenschaften (konsistente Produktqualität). Hinzu kommen Vorstellungen der Verbraucher hinsichtlich nachhaltiger (Energieeffizienz) und ethisch vertretbarer Produktion (reduzierter Einsatz von Betriebsmitteln, Rückverfolgbarkeit).
Erhalt von Ernteprodukten in Menge und Qualität
Hier setzt Nacherntetechnologie an. Sie beinhaltet alle Verfahren, Geräte und Methoden, die Ernteprodukte in ihrer Menge und Qualität erhalten, dabei vielfach auf Automatisierung setzen und gleichzeitig die Arbeitsergonomie verbessern. Nach der Ernte auf dem Feld gilt es, Beschädigungen oder Verluste auf dem Hof beziehungsweise im Lager oder in der Aufbereitung zu minimieren, häufig durch Kühlung oder Trocknung beziehungsweise schonende Förderung.
Schon bei der Einlagerung wird nach der geplanten Verwendung sortiert (z. B. nach Größe, Gewicht, Inhaltsstoffe, Farbe oder andere Qualitätsmerkmale) und unerwünschte Beimengungen (z. B. Erde, Steine, beschädigte oder kranke Ernteprodukte sowie andere Pflanzenteile) werden entfernt. Nacherntetechnologien verbessern die Lagerstabilität und schützen vor dem Verderb oder Abbau von inneren und äußeren Qualitätsmerkmalen.
Nacherntetechnologie ist demnach ein weites Feld mit unterschiedlichen Maschinen, Geräten und Verfahren und betrifft eine Vielzahl von Kulturen sowie Ernteprodukten. Daher soll hier auf einige generelle Trends eingegangen werden.
Generelle Trends bei Nacherntetechnologien