Im zwölften Öko-Kartoffelversuch des Kompetenzzentrums ökologischer Landbau (KÖL) wurden 16 Sorten untersucht. Unter Regie von Christine Zillger, Leitung Versuchswesen im KÖL, und Manfred Mohr, landesweiter Koordinator von Beratung und Versuchswesen im Kartoffelbau, wurden acht frühe und acht mittelfrühe Sorten angebaut; wie immer auf dem Betrieb Morgentau, Kleinniedesheim bei Worms.
Das Jahr 2019 war gekennzeichnet von Trockenheit, Hitze, aber auch Regenfällen; und damit einhergehend setzte die Krautfäule Mitte Juni den Pflanzen zu. Einige Sorten konnten deshalb leider nicht richtig ausreifen. Die geschmackliche Qualität war insgesamt geringer als letztes Jahr.
Das Kartoffeltestessen bildet jedes Jahr den Abschluss des Sortenversuchs. Als Tester geladen waren Fachberater der DLR und der Kartoffelzüchtung und -vermarktung, Landwirte und Köche sowie Verbraucher. Siebzehn Personen umfasste die Testerkommission. Die Knollen kamen perfekt gegart als Pellkartoffeln auf den Tisch.
Die Knollen wurden blind verkostet und nach den Merkmalen Zerkochen, Pellfähigkeit, Fleischfarbe, Konsistenz, Mehligkeit, Struktur, Feuchtigkeit, Geruch und Geschmack begutachtet. Die Merkmale Augentiefe, Makel an der Knolle sowie Kochdunklung wurden außer Acht gelassen, da neue Sorten auf geringe Augentiefe und Vermeidung der Kochdunklung gezüchtet werden und Knollenmakel bei der Direktvermarktung von Ökokartoffeln keine so große Rolle spielen.
Als Bewertungsgrundlage diente ein modifiziertes Bewertungsschema des Bundessortenamtes. Die Tester gaben Bewertungen der einzelnen Proben in vier Stufen von „bevorzugt essen“ bis „keinesfalls essen“ ab. Dazu gaben sie Noten von 1 bis 9, wobei 1 für „außergewöhnlich gut“ und 9 für „möchte ich keinesfalls essen“ standen.
Jutta Kling, Verbraucherinformation KÖL – LW 4/2020