Sorten erzielen trotz der Hitze ein gutes Ergebnis
Landessortenversuch Öko-Kartoffel 2019
Nachdem schon 2018 Hitze und Trockenheit besonders der Kartoffelqualität zugesetzt hatten, war 2019 das zweite Jahr in Folge mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen. Dort, wo noch Niederschläge angekommen sind, konnte insbesondere auf tiefgrün-digen Standorten trotz der Hitze ein ordentlicher Ertrag erzielt werden, während auf leichteren Standorten mancher Bestand auch frühzeitig abgestorben ist.
Die Kulturen 2019 gingen mit der Hypothek in die Vegetation, dass die Bodenwasservorräte über Winter kaum aufgefüllt wurden und so der Wasserversorgung „von oben“ in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zukam. Ist diese ausgeblieben, hat dies nicht nur in Kartoffeln zu Mindererträgen geführt. Auch die Temperaturen nahe der 40-°C-Marke hatten zum Teil zu einer verfrühten Abreife beigetragen. Wenn allerdings die Niederschlagsverteilung „gepasst“ hatte, konnten trotz Hitze sehr gute Erträge erzielt werden.Am Versuchsstandort im nordhessischen Frankenhausen waren in den Monaten Mai bis Juli 188 mm/m² Niederschlag gefallen und hatten dazu geführt, dass im Mittel ein Bruttoertrag von 343 dt/ha im Sortenversuch erzielt werden konnte. Dazu beigetragen hatte sicher auch, dass Krautfäule im Versuch praktisch nicht aufgetreten war und auch Alternaria-Befall nicht zu Ertragseinbußen geführt hatte. Wie schon im vergangenen Jahr hatten viele Kartoffelbestände mit massiven Auftreten des Kartoffelkäfers zu kämpfen. Auch im Sortenversuch machte das sehr starke Auftreten eine zweimalige Behandlung mit Neem-Azal erforderlich.
Reinhard Schmidt, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen – LW 50/2019