Die Land- und Forstwirtschaft könnte mittelfristig auf den Einsatz fossiler Kraftstoffe verzichten. Davon geht zumindest die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in ihrem Sachstandsbericht „Biodiesel & Co. 2023/2024“ aus, der jetzt vorgelegt wurde.
Einen Schwerpunkt der alternativen erneuerbaren Antriebsenergien bilden laut UFOP Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse wie Biodiesel und Pflanzenöl. Deren Klimabilanz sei mit Emissionseinsparungen von mehr als 60 Prozent sehr gut.
Einsatzgebiet schwere Feldarbeiten
Für längere Einsätze bei schwerer Feldarbeit oder bei hohen Zuglasten seien flüssige oder gasförmige Biokraftstoffe die einzige Möglichkeit, signifikant Emissionen einzusparen und betriebswirtschaftlich effizient zu arbeiten, so die Förderunion. Bei Pflanzenölschleppern könne der Kraftstoff über die dezentrale Ölmühle bezogen werden, sodass die Wertschöpfung vollständig in der ländlichen Region bleibe.
Nach Angaben der Förderunion fuhren landwirtschaftliche Maschinen in Deutschland im Jahr 2023 fast ausschließlich mit fossilem Dieselkraftstoff, woraus sich CO2-Emissionen von rund 5,1 Mio. Tonnen ergaben. Aktuell entfielen ein Viertel des Kraftstoffverbrauchs mobiler Landwirtschaftsmaschinen auf die Tierhaltung und drei Viertel auf die pflanzliche Erzeugung. Innerhalb der pflanzlichen Erzeugung werde der Kraftstoffverbrauch etwa gleichmäßig auf leichte, mittelschwere und schwere Arbeiten verteilt.
Einsparung von bis zu einem Drittel
Laut UFOP wird der Gesamtenergiebedarf für den Antrieb landwirtschaftlicher Maschinen im Jahr 2045 auf 45 bis 52 Petajoule geschätzt. Darin sei auch eine zunehmende Elektrifizierung berücksichtigt. Dies bedeute gegenüber dem derzeitigen Energieeinsatz eine Einsparung von bis zu einem Drittel.
Erwartet werde, dass der Landwirtschaftssektor 2045 seinen Bedarf selbst mit Biokraftstoffen als Reinkraftstoff und Erneuerbaren Energien abdecken könne.
age – LW 42/2024