Kürzlich lud die Europaabgeordnete Christine Schneider Vertreter des Deutschen Weinbauverbandes, der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Bauern- und Winzerverbände Rheinland-Pfalz und der Landjugend nach Brüssel ein, um sich mit ihnen über die derzeit wichtigsten agrar- und weinbaupolitischen Themen auf europäischer Ebene auszutauschen. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. berichtet darüber in einer Pressemeldung.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die schwierige Situation des Weinmarktes und das EU-Weinpaket als Reaktion auf den europaweiten Absatzrückgang, der die Weinbaubetriebe hart trifft. Eine finale Einigung hierzu zwischen Kommission, Parlament und Rat sollte im Rahmen des Trilogs möglichst noch in diesem Jahr zustande kommen, um die dringend notwendigen Maßnahmen auf den Weg bringen zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die Vorschläge der EU-Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen und zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028, die auch mit Elisabeth Werner, Generaldirektorin der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG AGRI), diskutiert wurden. Hier bestand Einigkeit darüber, dass eine grundlegende Überarbeitung der Planungen notwendig ist.
Der Berufsstand fordert dabei die grundlegende Erhaltung der Zwei-Säulen-Struktur und ein erhöhtes eigenständiges Agrarbudget, das eine spürbare Einkommenswirkung, Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit für die Betriebe ermöglicht.
Darüber hinaus stand auch das Thema Pflanzenschutz auf der Agenda. Hierzu erläuterte Klaus Berend, Direktor für Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation bei der Generaldirektion Sante der EU-Kommission, Sichtweise und Positionen seines Hauses mit Blick auf den Spagat zwischen Sicherung von Nahrung und Natur. Die Vertreter aus Landwirtschaft und Weinbau verdeutlichten noch einmal die Notwendigkeit von Pflanzenschutz als Voraussetzung für eine verlässliche Produktion sicherer Nahrungsmittel. Mit Blick in die Zukunft sei es wichtig, Zulassungsverfahren von Wirkstoffen zu beschleunigen, Innovation zu ermöglichen und Pflanzenschutz auch in Schutzgebieten zuzulassen. Im Hinblick auf neue Schädlinge und Krankheiten, aber auch die Auswirkungen des Klimawandels, braucht es eine Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes statt noch mehr Verbote.
bwv – LW 47/2025