Der Weinmarkt trübt die Stimmung gewaltig

Kreisversammlung Alzey-Worms war sehr gut besucht

Die Stadthalle in Alzey war am Montagabend so gut besucht, dass Stühle dazugestellt wurden. Die Winzer der Region wollten hören, ob es Lösungen für den niederliegenden Weinmarkt gibt, für die von Krankheiten gebeutelten Zuckerrüben oder ob der Agrardiesel mit der CDU tatsächlich wiederkommt. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, blickte in seinem Hauptreferat „Neue Regierung, neue Agrarpolitik?! Über die Rollenverteilung in Mainz, Berlin und Brüssel“ nach vorne.

BWV-Präsident Eberhard Hartelt und sein Vize Jens Göhring standen den Bauern und Winzern Rede und Antwort.

Foto: Setzepfand

Zur Europäischen Agrarpolitik äußerte sich Hartelt zuversichtlich angesichts der Tatsache, dass EU-Kommissar Christophe Hansen aus Luxemburg von einem Bauernhof stammt und im Rahmen der Grünen Woche nach seiner Rede in Berlin mit Applaus von den Landwirten gefeiert wurde. Doch noch sind die Folgen der ehemaligen EU-Verantwortlichen auszubaden. Dazu gehört das Nature Restoration Law (NRL), die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur. Diese Verordnung liegt derzeit bei den Mitgliedsstaaten und soll von allen verabschiedet werden. Inhaltlich käme diese Verordnung einem Paradigmenwechsel gleich, bemerkte Hartelt. Gelte bislang in FFH-Gebieten das Verschlechterungsverbot, werde mit der neuen Verordnung ein Verbesserungsgebot eingeführt. Vorsicht geboten bei NRL

Dies bedeute, dass dann Geld in die Hand genommen werden muss, um bestimmte Arten oder Lebensräume zu fördern. Hartelt nannte die Moore. „Wer eine Wiedervernässung möchte, soll den Landwirten, die dort wirtschaften eine alternative Nutzung anbieten“, schlug er vor. Und beendete dieses Thema mit den Worten: „Wir müssen höllisch aufpassen, dass da nicht etwas kommt, das keiner einhalten kann.“

zep – LW 8/2025