Bei der kürzlich stattgefundenen Jahreskreisversammlung der beiden Kreisverbände Südliche Weinstraße und Germersheim fanden sich zahlreiche Mitglieder des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd in Impflingen ein. Neben einem Rückblick auf das zurückliegende Jahr im Weinbau und in der Landwirtschaft, referierte Ökonomierat Eberhart Hartelt über die Zeit nach den Bauernprotesten. Zudem hielt Dr. Bern Widmann vom TFZ Straubing einen Vortrag über die Rolle der Landwirtschaft bei der klimaschonenden Energieversorgung.
Karl-Friedrich Junker, Kreisvorsitzender der Südlichen Weinstraße, blickt auf ein prägendes Jahr voller Herausforderungen zurück. Der von der Bundesregierung im vergangenen November vorgelegte Maßnahmenkatalog, der die Streichung der Kfz-Steuerbefreiung und der Agrardieselvergütung beinhaltete, brachte das Fass zum überlaufen, so Junker.
Landwirte mobilisieren 500 Schlepper
Auch die Kreisverbände SÜW und GER folgten dem Aufruf des Deutschen Bauernverbandes und organisierten zahlreiche Protestaktionen. „Die Landwirte aus beiden Kreisverbänden mobilisierten insgesamt 500 Schlepper, neun Autobahnauffahrten wurden gesperrt. Die Beteiligung und die daraus resultierende Aufmerksamkeit für unsere Sache war groß“, berichtet Karl-Friedrich Junker, der im Anschluss ebenfalls auf das weinbauliche Jahr zurückblickte. Auf einen milden Winter ohne Frost folgte der Rebenaustrieb im April. Problematisch wurde im weiteren Jahresverlauf der Oidium-Befall. Auch der vermehrte Niederschlag ab Juli blieb nicht folgenlos. Die Trauben wuchsen sehr kompakt und wiesen einen hohen Botrytisbefall auf. Die feucht-warme Witterung begünstigte zudem die Verbreitung der Kirschessigfliege. Der Befall der Botrytis-vorgeschädigten Trauben war so stark wie schon seit Jahren nicht mehr. Eine frühe Ernte musste folgen. Die Arbeitskräfte für die „Turbolese“ zu mobilisieren, war ebenfalls nicht einfach, so Junker. Zudem bereiten die um 20 Prozent gestiegenen Produktionskosten sowie ein verändertes Konsumverhalten hin zu mehr alkoholfreien Getränken den Betrieben Probleme. „Große Weinmengen aus dem Ausland drücken auf den Markt. Eine Erweiterung der Anbauflächen muss gestoppt werden, denn das Angebot an Wein ist schon jetzt zu groß“, erklärt der Kreisvorsitzende.
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