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Mit Erfolg beim Prämienmarkt in Lauterbach aufgetreten

Kreistierschau mit oberhessischer Fleckviehschau

Mitte Juni fand in Lauterbach der traditionelle Prämienmarkt mit großer Tierschau statt. Bei besten Bedingungen waren die Zuschauer über die Vielfalt und Qualität der ausgestellten Tiere begeistert. Die Aussteller freuten sich über das große Interesse, vor allem auch das von vielen jungen Menschen der Lauterbacher Schulen.

Die Siegersammlung der Holsteins stellte der Betrieb Woltert, Sickendorf. Foto: Heiko Grob
Miss Vogelsberg heißt Watnox und kommt vom Betrieb Wies in Ober-Moos. Foto: Heiko Grob
Siegerkuh „jung“, eine Manton Tochter vom Betrieb Habermehl, Allmenrod. Foto: Heiko Grob
Die Siegerkuh „mittel“ von Wind kommt vom Betrieb Lang in Stockhausen. Foto: Heiko Grob

Alle drei Jahre findet im Rahmen des Prämienmarktes auch die „Oberhessische Fleckviehschau“ statt, die im Turnus zwischen Ulrichstein und Lauterbach wechselt. Dadurch wird der Qualitätsstand der Tiere aus dem „Fleckviehzuchtverein Oberhessen“ gut abgebildet.

Vor der Veranstaltung hatten sich die Schüler von Walter Lang, Vorsitzender des Vereins Landwirtschaftlicher Fachschüler (VLF) Lauterbach, motivieren lassen, die Tierschau zu besuchen (siehe den Bericht LW Hessenbauer 24/2017, Seite 48). Zusätzlich hatte der VLF ein spannendes Quiz organisiert. Ebenfalls wurde ein Kälberaufzuchtwettbewerb bei den Rindern sowie als Premiere erstmals auch ein Jungzüchterwettbewerb bei den Schafen durchgeführt.

Dazu kam die Konkurrenz der Holsteins beider Farbrichtungen, sowie die der Fleischrinder. Wie im Vorjahr war eine offene Jungtierschau der Galloways Teil der Schau, daneben wurden Limousin vom Betrieb Pflanz aus Unter-Wegfurth sowie schottische Highlands des Betriebs Eick aus Hattendorf mit Demotieren präsentiert.

60 Kühe wurden von sieben Betrieben vorgestellt

Naturgemäß stellte die Rasse Fleckvieh die größte Fraktion der Schau, 60 Kühe wurden von sieben Austellern gezeigt. Als Preisrichter fungierte Lothar Ehehalt aus Roden in Unterfranken. Ehehalt ist Landwirt, erfolgreicher Züchter und Vorsitzender des Rinderzuchtverbands Franken. In der Klasse der Jungkühe stellte er Estella (V.: Manton) von der Uwe und Mark Habermehl GbR aus Allmenrod nach vorn, sie steht noch voll in der Entwicklung und präsentierte sich sehr korrekt in Fundament und Euter. Der Reservesieg gelang der Lora (V.: Vermont) aus der Zucht der Boss, Feick, Euler GbR in Maar. Ihre Vorzüge liegen in der Kapazität und im langen Baucheuter. Einen etwas anderen Typ Kuh zeigten die Gewinner der mittleren Klassen, Siegerkuh wurde hier die rahmige Rike (V.: Wind) von Walter Lang aus Stockhausen, die wuchtig den Doppelnutzungstyp repräsentierte und im Euterboden der Reservesiegerin Sibylle (V.: Ilwis) etwas überlegen war. Sibylle wurde gezüchtet und ausgestellt von Paul Wies aus Ober-Moos.

„Die alten Kühe sind diejenigen, mit denen wir Milcherzeuger Geld verdienen“, sagte der Preisrichter zu Beginn der Kommentierung der Siegerkühe der alten Klassen. Frisch und rundum fehlerfrei gelang hier der Sabine (V.: Watnox) mit vier Abkalbungen von Paul Wies aus Ober-Moos der Sieg. Der nicht minder ehrenhafte Reservetitel ging an Tantche (V.: Wichtl) der Uwe und Mark Habermehl GbR. Sie zeigte eine starke Bemuskelung und viel Rumpf, konnte die Vorteile der Sabine im Euter nicht übertrumpfen. Als „kompletteste Kuh der Fleckviehkonkurrenz“ wurde sie auch „Miss Oberhessen 2017“ und wie 2014 ging dieser begehrte Titel nach Ober-Moos zur Familie Wies. Die Qualität der Fleckviehkon­kurrenz war insgesamt auf hohem Niveau. Dazu trugen auch die Kühe bei, die es nicht ganz an die Spitze geschafft hatten: zu erwähnen sind hier die Kühe aus den Beständen der Peter GbR aus Schwabenrod, von Horst Scheld aus Ober-Gleen und Michael Semmler aus Stumpertenrod.

Bei der Auswahl der Betriebssammlungen siegte die Gruppe der schweren Kühe von der Uwe und Mark Habermehl GbR aus Allmenrod, vor der jungen und einheitlichen Sammlung von Walter Lang aus Stockhausen. Der Wettbewerb der Holstein­kühe war dieses mal knapper besetzt, da zeitgleich die Bundesschau in Oldenburg stattfand (Bericht im LW der vorigen Woche, Seite 52). Dem erfahrenen Preisrichter Christian Allendörfer aus Wehrheim im Taunus wurden dennoch hervorragende Kühe vorgestellt. Den Titel der Siegerkuh jung erkämpfte sich die starke Kora (V.: Braxton) aus dem Bestand der Euler GbR in Ober-Breidenbach. Den Reservetitel gewann die rotbunte feine Charlie (V.: Latigo) von Andreas Woltert aus Sickendorf.

Als älteste Kuh der Holstein-Konkurrenz trat Neapel (V.: Bacculum) von Arno Schmidt aus Romrod an und wurde für ihre Korrektheit und Kapazität mit dem Titel Siegerkuh alt belohnt. Sie wurde auch der Champion aller Holsteinkühe an diesem Tag. Den Reservetitel errang die Meise (V.: Elite) der Euler GbR aus Ober-Breidenbach. Zum rotbunten Triumph gestaltete sich die Wahl der Holstein-Betriebssammlungen, die drei Kühe aus dem Stall von Andreas Woltert aus Sickendorf gewannen einheitlich milchtypisch den Wettbewerb vor der Sammlung der Euler GbR aus Ober-Breidenbach.

Großen Zuschauerzuspruch erfuhr auch der Kälberaufzuchtwettbewerb. Hier zeigten die jun­gen und jüngsten Vertreter des Züchternachwuchses bei allen Rassen ihr Geschick und Können im Umgang mit Kälbern. Hoch konzentriert wurden diese durch den Parcours im Ring geführt und so das Ergebnis des wochenlangen Übens mit den Tieren gezeigt. Dominiert wurde der Wettbewerb von den jungen Damen, in der Klasse der älteren Teilnehmer gewann Sophie Woltert den Titel, wie im Vorjahr. Auf den weiteren Plätzen standen Anastasia Vildt und Viktoria Vildt, alle drei kommen aus Sickendorf. Die jüngeren Vorführer im Alter von vier bis sechs Jahren wurden von Marlene Caspar aus Heimertshausen vor Emma Habermehl aus Allmenrod und Tom Seipel aus Stumpertenrod angeführt. Zum Rahmenprogramm der traditionellen Lauterbacher Tierschau gehört auch die Vorführung des Roten Vogelsberger Höhenviehs, diese wurden von Karl-Wilhelm Becker in der Arbeitsanspannung gezeigt, weitere Tiere stellte der Betrieb Steinhoff (Kroftdorf-Gleiberg) aus.

Rund 30 Meldungen umfasste die offene Galloway-Jungtierschau, als Preisrichter fungierte der bayerische Zuchtleiter für Fleischrinder, Konrad Wagner. Zum Siegerbullen krönte er Xatek von Xpedia aus dem Bestand der Kraft GbR in Ottrau. Xatek verwies seinen Stallgenossen und Halbbruder Xavi auf den Reserverang. Auch die weibliche Konkurrenz wurde von einem Tier aus dem Bestand der Kraft GbR gewonnen. So komplettierte Pep­si von Harvester den großen Erfolg des renommierten Zuchtbetriebes. Den Reservetitel sicherte sich Quinci von Promotor vom Züchter Norbert Noll aus Treisbach.

Grob – LW 27/2017
In Lauterbach vorgestellt Erfolgreiche Bezirkstierschau trotz Dauerregens
Viel Zuschauerinteresse beim Maimarkt in Mannheim Fleckviehschau auch mit Betrieben aus Südhessen
Gut besuchte Tierschau auf dem Mannheimer Maimarkt Stark besetzter Wettbewerb der Betriebssammlungen