Kartoffelbestände von Anfang an gesund zu erhalten und den Neuzuwachs der Bestände zu schützen, hat sich in der Vergangenheit bewährt und sollte auch in der kommenden Saison nach guter fachlicher Praxis weiterhin so durchgeführt werden. Grundsätzliche Methoden dürfen dabei nicht aus dem Fokus geraten.
Die Witterung und der damit eingehende Infektionsdruck bestimmen den Einsatzzeitpunkt und die Wahl eines Präparates. Regelmäßige Feldkontrollen auf Primärherde und Stängelbefall werden zu jeder Zeit in die betriebsindividuelle Pflanzenschutz-Strategie miteinbezogen.
In Rheinland-Pfalz sind hinsichtlich pilzlicher Erreger die Krautfäule (Phytophtora infestans) und die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria ssp.) bedeutend. Gerade die Krautfäule als wichtigste Krankheit im Kartoffelanbau ist von entscheidender Relevanz, da nach einer Etablierung der Krankheit im Bestand eine erfolgreiche Bekämpfung nicht mehr möglich und mit hohen ökomischen Einbußen verbunden ist. Der Primärherd geht von Knollen aus, welche in Lagerhäusern oder Abfallhaufen überwintern. Weitere Infektionsquellen sind nicht zersetzte Erntereste, Ausfallkartoffeln, latent befallenes Pflanzgut und Dauersporen (Oosporen) im Boden, die im Zuge sexueller Vermehrung entstehen.
Ann-Christin Alzer, Simon Freitag, DLR R-N-H – LW 19/2023