Die Produktpalette ist wieder etwas breiter geworden
Krautfäule – immer wieder eine neue Herausforderung
Im vergangenen Jahr bereitete die Krautfäule aufgrund der trockenheißen Vegetation nur sehr wenige Probleme. Die ersten Infektionsbedingungen traten im nördlichen Oberrheingraben erst in der 2. Junidekade auf. Diese hatten aber wegen der anschließend schnell wiederkommenden trockenheißen Bedingungen keine Möglichkeit der Entwicklung. Dort, wo im August regional Niederschläge fielen, traten Infektionen auf. In den Lagersorten wurden die Spritzabstände aber häufig sehr weit ausgedehnt, welches in einigen Partien zu Braunfäuleinfektionen führte. Über die zu erwartende Situation 2019 informiert Manfred Mohr vom DLR Rheinhessen-Nahe Hunsrück in Neustadt/Weinstraße.

Foto: agrarfoto
Dieses traf für einen großen Teil von Europa zu. So ist auch die Gefahr von latent befallenem Pflanzgut 2019 deutlich geringer als üblich. Als weitere Quelle können Dauersporen (Oosporen), entstanden aus der sexuellen Vermehrung von A1 und A2, nicht ausgeschlossen werden.
Verschiedene Infektionswege
Man spricht von einer erhöhten Infektionsgefahr, wenn der Boden nach der Pflanzung für mindestens vier Tage durch starke Niederschlagsereignisse nicht befahrbar war. Etwa zehn bis 14 Tage später muss mit frühem Stängelbefall gerechnet werden.
Der Blattbefall erfolgt über Zuflug der Sporen durch Wind oder auch durch Blattläuse. Bei optimalen Bedingungen können die Sporangien mit dem Wind bis zu 100 km weit getragen werden. Nur bei hoher Luftfeuchte können sie mehrere Tage überleben. Drei bis vier Stunden Blattnässe sind für eine Infektion notwendig. Liegen die Temperaturen über 15 °C, keimen die Sporangien direkt aus. Liegen die Temperaturen darunter, erfolgt eine indirekte Keimung durch das Entlassen von Zoosporen. Die ersten Symptome erscheinen nach kurzer Inkubationszeit von nur zwei bis drei Tagen.
Das Mittelspektrum 2019 wurde etwas erweitert
Der Wirkstoff Cymoxanil findet bereits in zahlreichen Produkten seine Verwendung. In diesem Jahr steht mit Moximate 725 WG ein weiteres Fungizid mit diesem wichtigen translaminaren Wirkstoff zu Verfügung. Kombiniert wird er mit dem Kontaktwirkstoff Mancozeb (680 g/kg). Geeignet für Behandlungen auch für das Vorblütestadium kann das Produkt mit 2,5 kg/ha bis zu vier Mal eingesetzt werden.
– LW 18/2019