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Junges Engagement, grüne Impressionen

Hessische Landjugend präsent auf der Grünen Woche

Die diesjährige Internationale Grüne Woche beinhaltete für die Teilnehmer der Hessischen Landjugend dynamische Debatten beim Junglandwirtekongress und ein Toleranzsignal mit Rabbi und Imam beim BDL-Jugendforum.

Die Teilnehmer der Fachfahrt zur Grünen Woche in Berlin am verschneiten Schloss Charlottenburg. Foto: Hessische Landjugend

Die Grüne Woche in Berlin bot kulinarische Entdeckungen und Einblicke in landwirtschaftliche Innovationen sowie die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft. Die Teilnehmer der Fahrten zur Grünen Woche, die von der Hessischen Landjugend organisiert und durchgeführt wurden, waren jedoch nicht nur in Berlin, um sich die Stände anzuschauen. Ein besonderes Highlight war der Junglandwirtekongress, der sich intensiv mit dem Thema „Lieferkettenkarussell: Landwirtschaft unter Druck?“ auseinandersetzte.

Diskussion über internationale Lieferketten

Lieferketten sind abstrakte Konzepte, spielen jedoch eine entscheidende Rolle für die Landwirtschaft. Der Kongress, organisiert vom Bund der Deutschen Landjugend in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband, ermöglichte jungen Landwirten die Diskussion über die Auswirkungen internationaler Lieferketten auf ihre Arbeit. Die zentrale Frage lautete: Wie stark setzt das Lieferkettenkarussell die Landwirtschaft unter Druck?

In einem lebhaften Austausch mit Gästen aus Wirtschaft und Politik wurden die Herausforderungen und Chancen globaler Lieferketten beleuchtet. Besonderes Augenmerk lag auf den Auswirkungen auf junge Landwirte und den regionalen Lösungsansätzen.

Politische Leitlinien notwendig

Prominente Gäste wie Dr. Philipp Spinne vom Deutschen Raiffeisenverband und Junglandwirt Johannes Steffl brachten unterschiedliche Perspektiven in kurzen Pitches ein. Stefan Schmidt, Veranstaltungsorganisator, betonte die Schwierigkeiten deutscher Agrarbetriebe im Umgang mit dem komplexen Lieferkettenkarussell und die Notwendigkeit politischer Leitlinien. Die Diskussion, moderiert von Julia Schürer, beleuchtete die politische Perspektive durch Dr. Anne Monika Spallek.

Der Junglandwirtekongress 2024 war nicht nur ein Forum für Diskussionen, sondern auch eine Gelegenheit für junge Landwirte, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und neue Ideen für die Zukunft der Landwirtschaft zu entwickeln. In einer Zeit globaler Herausforderungen bleibt der Austausch und Dialog entscheidend für nachhaltige Lösungen und eine zukunftsweisende Landwirtschaft.

Neben dem fachlichen Programm besuchte die Reisegruppe das Schloss Charlottenburg, um in die Welt von Sophie Charlotte I. einzutauchen. Das Schloss bezauberte mit über die Jahrhunderte erhaltenen Wandteppichen und einer einzigartigen Porzellansammlung.

Demokratische Politik

Vor rund 2 000 Landjugendlichen sprach Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), bei der BDL-Jugendveranstaltung auf der Grünen Woche, dem Jugendforum, klare Worte: Sie betonte die Notwendigkeit einer demokratischen Politik für junge Landwirte und lehnte Gewalt, Extremismus und persönliche Angriffe innerhalb der Landjugend ab. Zusammen mit Jan Hägerling diskutierte sie mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundesjugendministerin Lisa Paus über finanzielle Unterstützung und den respektvollen Umgang mit Jugendlichen in ländlichen Gebieten.

Das Theaterstück „Stadt-Land-Dorfleben“ von der Berlin-Brandenburgischen Landjugend brachte die Menge zum Jubeln und beschenkte das Publikum mit einem großartigen Ohrwurm über das Fahrradfahren.

Starkes Signal für Toleranz

Das BDL-Jugendforum 2024 setzte auf ein ungewöhnliches Duo, einen Rabbi und einen Imam, um ein starkes Signal für Toleranz und Verständigung zu setzen. Unter dem Motto „meet­2respect“ organisiert das BDL-Jugendforum Begegnungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen, die oft als unvereinbar gelten. Der Rabbi Igor und der Imam Ender sprechen für Toleranz und ein friedliches Miteinander, um Vorurteile und Hass aufgrund von mangelnden Kenntnissen und Berührungspunkten entgegenzuwirken.

Der BDL-Ball ist einer der Höhepunkte der Grünen Woche. Mit beeindruckenden Tänzen vor begeistertem Publikum zeigte die Landjugend Stockau-Lehen aus Bayern Figuren wie den Spretzer, Zillertaler und Flieger-Figuren und schuf nicht nur eine festliche Stimmung, sondern auch eine Plattform zur Anerkennung der Brauchtumspflege.

hlj – LW 5/2024
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