Hessische Landjugend prägt IGW 2023

Mehr als 120 Hessen auf der Grünen Woche in Berlin

Die Hessische Landjugend hat die Internationale Grüne Woche (IGW) in diesem Jahr besonders geprägt. So präsentierten die Hessen nicht nur die Theaterpremiere im Rahmen der Jugendveranstaltung (siehe LW-Ausgabe 4/2023 oder www.lw-heute.de/-voller-erfolg-theater stueck), sondern auch die Tanzeinlage beim Landjugendball wurde von der Landjugend Wirmighausen aus Hessen ausgerichtet.

Die hessischen Teilnehmer beim Landjugendball in Berlin.

Foto: Hessische Landjugend

Neben diesen beiden Highlights wurden neben der Fachmesse auch der Junglandwirtekongress und das Jugendforum besucht. Ein Ausflug, der Austausch mit Landjugendlichen aus der gesamten Bundesrepublik und das gemeinsame Beisammensein und Feiern am Abend kamen ebenfalls nicht zu kurz.

Der Junglandwirtekongress befasste sich mit dem Thema „Laborfleisch – Konkurrenz, Chance oder Tod der Tierhaltung?“. In einem Impulsvortrag stellte der Ökonom und Forscher für kultiviertes Fleisch, Prof. Dr. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta, einige Thesen vor, die die Grundlage für eine lebhafte Diskussion im Anschluss waren. An der Diskussionsrunde beteiligt waren Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TU München, der Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt und Laura Gertenbach vom Laborfleisch Start-Up Innocent Meat. Die Moderation übernahm Kathrin Muus, ehemalige Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Die Meinungen aller Diskutanten gingen oftmals weit auseinander und reichten von der kompletten Abschaffung der Tierhaltung bis hin zu einer parallelen Nutzung beider Fleisch­erzeugungssysteme.

Diskutiert wurde ebenfalls beim BDL-Jugendforum. Im Format „Im Gespräch mit …“ wurde in diesem Jahr Christina Stumpp, stellvertretende Generalsekretärin der CDU, von Anne-Kathrin Meister, stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende, begrüßt. Im kurzweiligen Austausch wurden neben dem ländlichen Raum und der Landwirtschaft auch die Themen Mobilität, Fachkräftemangel und ärztliche Versorgung angesprochen. Konkret wurde Stumpp beim Thema Landflucht. Um der Landflucht entgegenzuwirken, schlug sie die Errichtung von Fachzentren vor, um so Arbeitskräfte und Kompetenz im ländlichen Raum zu halten. „Nur wer sich einbringt, kann mitgestalten!“ Diesen abschließenden Appell von Stumpp befürworteten auch die anwesenden Vertreter der Hessischen Landjugend.

Im Rahmen der Jugendveranstaltung forderte Theresa Schmidt, BDL-Bundesvorsitzende aus Hessen, dass „Engagement und Wille allein nicht genug sind“ und die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie der Borchert-Kommission beachtet und umgesetzt werden müssen. Zustimmung erhielt Schmidt in diesem Punkt von Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Die Tänzer der Landjugend Wirmighausen mit Tanzleiterin Lisa Kamm (vorne links) und Bundesminister Cem Özdemir (Mitte).

Foto: Hessische Landjugend

In der anschließenden Talk­runde unterstützten Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), und Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv), die weiteren Forderungen der Landjugend. Die Jugendveranstaltung wurde mit der Preisverleihung der diesjährigen Gewinner des Ernst-Engelbrecht-Greve-Preises und der Theaterpremiere der Hessischen Landjugend abgerundet.

Neben diesen Formaten blieb für die mehr als 120 hessischen Teilnehmer genügend Zeit, während des drei- oder fünftägigen Aufenthaltes die Messe und die Stadt zu erkunden. Letzteres war auch beim organisierten Ausflug zum Olympiastadion mit anschließender Besichtigung möglich.

Ein weiteres Highlight und wiederum mit hessischer Beteiligung war die Tanzeinlage der Landjugend Wirmighausen beim Landjugendball am Montagabend. Angekündigt vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir wurden klassische Volkstänze sowie Tänze zu irischer Musik präsentiert.

hlj – LW 5/2023