2018 betrug die ökologische Anbaufläche von Sojabohnen in Deutschland rund 4500 ha, was einem Anteil von etwa 20 Prozent der Gesamtsojaanbaufläche entspricht. Gemessen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der BRD, stellt dieser Anbauumfang zwar nur einen winzigen Bruchteil dar, die Fläche an ökologisch angebauten Soja konnte jedoch in Deutschland seit 2015 um zirka 2000 ha vergrößert, also beinahe verdoppelt werden.
Die Gründe für die Anbauausweitung sind vielseitig: Zum einen steigt die Nachfrage nach heimischem Ökosoja, sei es als Futtermittel oder als Speisesoja, stetig. Außerdem kann diese Kultur, gerade im Bereich der Humanernährung, in Kombination mit dem nötigen Anbauwissen sehr wirtschaftlich sein. Nicht zuletzt erleichtern auch die Fortschritte in der Züchtung, die steigende Anzahl an Aufbereitungsanlagen sowie die Erkenntnisse des Sojaförderrings (www.sojafoerderring.de/) das Einsteigen in den Anbau.
Im Anbaugebiet 3, lehmige Standorte West, wurden in 2018 an zwei Standorten Landessortenversuche Sojabohne unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus durchgeführt. Ein Versuch lag im Bundesland NRW, am Versuchsstandort der LWK NRW in Stommeln, der andere in Hessen, auf dem Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Gladbacherhof in Villmar.
Beide Standorte liegen in einem laut dem Julius-Kühn-Institut (JKI) für Sojabohnen gut geeigneten Anbaugebiet, in dem nach Faustzahlen des Sojaförderrings mittlere Praxiserträge um die 2,7 t/ha erreicht werden können. Die Anbaueignung wird in fünf Klassen differenziert, von „ungeeignet“ bis „sehr gut geeignet“ und leitet sich aus der Wärmesumme, Globalstrahlung, Niederschlagssumme und Bodenwertzahl des jeweiligen Standortes ab. Die Standortfaktoren und wichtigsten Produktionsparameter der beiden Versuchsstandorte können Tabelle 1 entnommen werden.
An beiden Standorten wurden 13 Sorten, alle aus der Reifegruppe der 000-Sorten („sehr frühreif“), geprüft. Auch wurden jeweils 70 keimfähige Körner/m² gesät, in Stommeln (ST) am 4. Mai 2018 und am Gladbacherhof (GBH) am 24. April. Geerntet wurde jeweils Mitte September (17.09. ST und 20.09. GBH).
Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Philipp Roth, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen – LW 11/2019