Für die Düngebedarfsermittlung sind die Nmin-Werte zwingend notwendig. Die Stickstoffbedarfswerte der Düngeverordnung sind um einige Faktoren zu korrigieren, die Nmin-Werte sind dabei der gewichtigste Faktor. Über die aktuellen Bodengehalte berichtet Dierk Koch vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Die Witterung der letzten Wochen hat die ersten Arbeiten im Feld hinausgezögert. Besonders die Niederschläge der letzten Wochen haben dazu geführt, dass nicht allerorts die ersten Düngungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Wurden beispielsweise in der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Schauenburg/Elgershausen im Januar 45 mm (dreijähriges Mittel 80,1 mm), so wurde im Februar 94,4 mm (dreijähriges Mittel 44,1 mm) Niederschlag aufgefangen. Dies hat dazu geführt, dass anstehende Feldarbeiten nicht wie geplant durchgeführt werden konnten.
Die Niederschlagssummen der letzten Monate tragen jedoch auch ihren Teil dazu bei, das Wasserdefizit des letzten Jahres zu verringern. Der je nach Standort zur Verfügung stehende Bodenwasserspeicher wird wieder aufgefüllt. Gerade auf den tiefgründigen Standorten wird jetzt wieder die Grundlage für den Ertrag der kommenden Ernte gelegt.
Witterungs-Auswirkungen auf die aktuelle Situation
In der Lysimeteranlage in Kassel Harleshausen konnte im Wesentlichen erst im Februar in allen Lysimetern ein Sickerwasseraufkommen gemessen werden. Wie in der Grafik 1 ersichtlich wird, wurde das Bodenvolumen der 1,5 m mächtigen Erdquader erst im Laufe des Monats Februar 2020 wieder vollkommen mit Wasser angefüllt. Im Mittel der Jahre konnten bereits im November des Vorjahres wesentliche Sickerwassermengen aufgefangen werden.
Für die Mineralisierung des Stickstoffs im Boden sind unter anderem die Bodentemperaturen wichtig. Bereits bei 5 °C kann eine Anreicherung von Ammonium-Stickstoff nachgewiesen werden. Die Nitrifikation des Ammonium-Stickstoffs zu Nitrat benötigt höhere Temperaturen. Im Schnitt der Jahre werden Anfang/Mitte März dauerhaft Bereiche oberhalb von 5 °C erreicht.