Rund 60 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen am 2. November 2024 zur Delegiertenversammlung der Gemeinschaft deutschsprachiger Weinbruderschaften, kurz GDW, nach Neustadt an der Weinstraße. Der internationalen Gemeinschaft gehören 49 Organisationen mit 5.400 Mitgliedern an, deren Ziel es ist, die Weinkultur in ihren Regionen lebendig zu halten. Dazu zählen, neben der Sensibilisierung für den Prozess der Herstellung und den Kriterien für Weinqualität, auch einen Blick zu haben für die zahlreichen kulturellen Aspekte des Weinbaus.
Die vom Präsidenten Oliver Stiess und Geschäftsführer Michael Landgraf organisierte Tagung fand im Ordenshaus der Weinbruderschaft der Pfalz am Neustadter Marktplatz statt. Am Vortag lernten Delegierte bereits die Weinstadt Neustadt bei einer Führung durch Michael Landgraf kennen. Oberbürgermeister Marc Weigel sprach ein Grußwort. Dr. Jochen Hamatschek referierte über „Kultur und Weinkultur“.
Die Weinbruderschaften wollen sich untereinander stärker vernetzen, auch durch virtuelle Begegnungen sowie über die zukünftige Ausrichtungen der Mitgliedertreffen, bei denen mehr als 1.000 Weinfreunde zusammenkommen könnten.
GDW-Vizepräsidentin Bettina Siée, Delegierte der Weinbruderschaft Rheinhessen, warb für die Initiative „vitaevino.org“, die sich international für Weinkultur einsetzt und der bereits 9.000 Personen beigetreten sind. Sie rief dazu auf, die Erklärung zur Förderung der Weinkultur online zu unterschreiben, was mit nur wenigen Klicks möglich ist: Die Seite www.vitaevino.org/de aufrufen, runterscrollen, Namen, Mailadresse und Herkunft angeben. Bestätigen, dass man älter als 18 Jahre alt ist und absenden. Sie ermunterte des Weiteren, im Verwandten- und Bekanntenkreis für die Initiative zu werben, denn die Weinbranche brauche die Solidarität der Weinfreunde.
Die Weinbruderschaft eigne sich ideal, um Brücken zu den Weinkonsumenten zu bauen. Wein ist Tradition und Kultur. Wein, in Maßen genossen, ergänzt einen modernen, ausgewogenen und gesunden Lebensstil. Wein verkörpert Kultur, Genuss, Geschmack und Gemeinschaft und fördert die Geselligkeit. Die sozioökonomische Bedeutung von Weinbergen und der Weinerzeugung in den Anbaugebieten ist unbestreitbar. Der Weinsektor trägt maßgeblich zur Erhaltung dieser Gebiete bei, indem er sowohl den Umweltschutz als auch ein lebendiges Engagement in den Gemeinden fördert.
Zur nächsten GDW-Tagung lädt die Weinbruderschaft Graubünden 2026 nach Maienfeld ein. Der Thyrsos-Stab wurde als Symbol an die Ausrichter übergeben.
Michael Landgraf, GDW – LW 45/2024